FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Der Dax hatte zuletzt nach dreimaligem Wochenverlust in Folge endlich die Serie beendet und die recht turbulente vergangene Woche mit einem moderaten Plus abgeschlossen. Nach dem Fall auf den tiefsten Stand seit vier Monaten im Sog der Krise beim chinesischen Immobilienkonzern Evergrande hatte die US-Notenbank Fed für Entspannung gesorgt, die vorerst an ihrer lockeren Geldpolitik festhält.
Der Wahlausgang in Deutschland werde an den Finanzmärkten nunmehr gelassen aufgenommen, stellte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, am Morgen fest. "Ein Linksbündnis scheidet aus. Das größte Risiko ist aus Finanzmarktsicht somit ausgeräumt. Damit steht aber auch fest: Mit einem deutlichen Bruch der bisherigen Regierungsarbeit ist nicht zu rechnen."
Nach dem vorläufigen Ergebnis sind die Sozialdemokraten mit Olaf Scholz die stärkste Partei. Trotzdem reklamierte am Wahlabend nicht nur Scholz, sondern auch Armin Laschet von der CDU den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Beide streben eine Koalition mit Grünen und FDP an. Es zeichnen sich zunächst schwierige Koalitionsverhandlungen ab.
Angesichts der womöglich anstehenden politischen Hängepartie in Deutschland dürfte nach Einschätzung von Michael Hewson von CMC Markets UK die Aufmerksamkeit der Anleger weiterhin auf den Ereignissen in China und Asien im Allgemeinen sowie auf den verschiedenen Angebotsengpässen in der Welt liegen. Er sieht die Finanzmärkte derzeit vor allem von "Sorgen über Lieferkettenblockaden, steigende Energiepreise und zunehmenden Inflationsdruck" dominiert. Die Angst vor Ansteckungseffekte durch Evergrande sei aber nicht verschwunden.
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Mit Blick auf Wahlkampfthemen wie Mietpreisbremse und Enteignungen sehen Börsianer zudem das Votum in Berlin als mögliche Belastung für den Immobiliensektor insgesamt. Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus in der Hauptstadt wurde ebenfalls die SPD stärkste Kraft, eine Fortsetzung der Koalition mit Grünen und Linken ist rechnerisch möglich./tav/men
Quelle: dpa-Afx