FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor Weihnachten gehen die Anleger am deutschen Aktienmarkt es eher ruhig an. Auch zum Start in die letzte Handelssitzung vor den Feiertagen wird der Dax etwas schwächer erwartet. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,2 Prozent auf 16 668 Punkte.

Damit steuert das Börsenbarometer auf ein kleines Minus für die zurückliegende Woche zu - es wäre die zweite Woche mit leichten Verlusten nach der Mitte Oktober begonnenen Rally des Dax. Seitdem der Leitindex Mitte Dezember seinen neuesten Rekord bei 17 003 Zählern erreicht hatte und dann leicht zurückgefallen war, hat sich unter dem Strich kaum noch etwas getan. Das liegt auch daran, dass viele Marktteilnehmer bereits ihre Bücher geschlossen haben und in den Urlaub gegangen sind.

Und zum Jahresende hin dürfte das Börsengeschehen noch weiter zur Ruhe kommen. "Die Ernte ist eingefahren", schrieb der Analyst Holger Struck von HS Livetrading. Im November habe der Dax um fast zehn Prozent zugelegt, im Dezember sind es bislang knapp drei Prozent. Im Aktienjahr 2023 bringt es der deutsche Leitindex auf ein Plus von fast 20 Prozent.

Auf ein Jahresplus von rund einem Fünftel kommt auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 - aber auch dieser hatte sich in den vergangenen Tagen träge gezeigt. Zum Handelsauftakt am Freitagmorgen deutete sich hier ebenfalls ein leichtes Minus von 0,2 Prozent an.

In den USA wiederum war der Dow Jones Industrial nach einer kurzen Verschnaufpause von der Weihnachtsrally am Vortag wieder auf seinen Aufwärtskurs eingeschwenkt - mit einer bisherigen Jahresbilanz von knapp 13 Prozent steht der US-Leitindex den hiesigen Handelsplätzen aber noch nach. Ganz anders die US-Technologiewerte, die auch dank des Booms der Künstlichen Intelligenz (KI) eine Klettertour an der Börse hinter sich haben: Der technologielastige Index Nasdaq 100 etwa hat 2023 um mehr als die Hälfte zugelegt.

Hierzulande wird es unterdessen vor Weihnachten auch bei den Unternehmen ruhig. Bei den Einzelwerten lohnt sich aber ein Blick auf die Papiere der Sportartikelhersteller Adidas und Puma nach Zahlen des US-Konkurrenten Nike .

Bei den Amerikanern war das bis Ende November gelaufene Geschäftsquartal enttäuschend verlaufen. Zudem habe das Management am Vortag neben milliardenschweren Kostensenkungen die Prognose für den Jahresumsatz unter anderem wegen der Konsumflaute gesenkt, sagte ein Händler. So wird etwa im laufenden Jahresviertel trotz Weihnachtsgeschäft ein Umsatzrückgang erwartet. Nike-Aktien waren auf die News nachbörslich prozentual zweistellig eingebrochen./tav/mis

Quelle: dpa-Afx