FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax tut sich im Oktober weiter schwer: Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex deutete knapp eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels am Montag auf ein Minus von 0,15 Prozent auf 15 133 Punkte hin. Zum Monatsstart war er am Freitag erstmals seit Mai kurzzeitig unter die runde Marke von 15 000 Punkten gefallen. Im Bereich der 200-Tage-Linien hatten sich am längerfristigen Trendbarometer dann jedoch wieder Käufer gefunden. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone wird am Montag 0,2 Prozent tiefer erwartet.
Eigentlich stehen mit dieser Kurswende vom Freitag, die sich auch in den wichtigsten US-Indizes zeigte, die Weichen auf Erholung, erklärte der technische Analyst Marcel Mußler. Doch auch die Schwankungen erwartet er "weiter übermäßig hoch".
Dazu passt, dass die Experten den Anlegern aktuell wenig Hoffnung auf einen goldenen Herbst machen. Bei der US-Notenbank Fed steht ein Tritt auf die Bremse der ultralockeren Geldpolitik wohl unmittelbar bevor. Zudem sorgen sich die Investoren um Inflation und Konjunktur aufgrund der coronabedingten Lieferkettenprobleme. Besonders wichtig wird da der monatliche US-Arbeitsmarktbericht Ende der Woche.
Angesichts der gut laufenden Konjunktur in der Eurozone geht derweil die Europäische Zentralbank (EZB) bereits seit kurzem bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufe leicht vom Gas. Im laufenden vierten Quartal wird der Erwerb von Staats- und Unternehmenspapieren im Rahmen des Corona-Notkaufprogramms PEPP "moderat" geringer ausfallen als zuletzt.
Unter den Einzelwerten rückt unter anderem die Adler Group in den Fokus. Der Wohnimmobilienkonzern steht eventuell vor einer großen Neuausrichtung. Aktuell laufe "eine grundlegende Überprüfung" der strategischen Handlungsmöglichkeiten, teilte das im Nebenwerteindex SDax gelistete Unternehmen mit. Hintergrund sei, dass man von mehreren institutionellen Interessenten Angebote für Teile des Miet-Portfolios erhalten habe. Die Aktien notierten vorbörslich siebeneinhalb Prozent über dem Xetra-Schluss vom Freitag.
Die Deutsche Pfandbriefbank will an ihre Aktionäre erneut eine Dividende ausschütten. Hintergrund des Vorschlags sind die zum 30. September aufgehobenen Restriktionen der EZB bezüglich Dividendenzahlungen von Banken. Auf Tradegate legten die Papiere um mehr als ein Prozent zu.
Die Aktien von Adidas litten auf Tradegate unter einer skeptischen Studie der Bank of America. Für die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers ging es um mehr als ein Prozent nach unten. Analyst David Roux verwies auf die unsichere Erholung des chinesischen Absatzmarktes und die Probleme, die derzeit in den Lieferketten vorherrschten./la/mis
Quelle: dpa-Afx