FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt geht die Rekordjagd des Dax weiter. Der Leitindex hatte am Freitag zu Handelsbeginn erstmals die Marke von 17 100 Punkten geknackt und im Verlauf bei gut 17 198 Zählern einen Höchststand erreicht. Am frühen Nachmittag stand das Börsenbarometer 0,46 Prozent im Plus bei 17 125,68 Zählern. Auf Wochensicht deutet sich ein Gewinn von gut ein Prozent an.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am Freitag um 0,27 Prozent auf 26 126,89 Punkte. Für den EuroStoxx 50 , den Leitindex der Eurozone, ging es um 0,45 Prozent nach oben. Rückenwind kommt grundsätzlich von der Wall Street, die zuletzt eine Erholungsrally gestartet hatte.

"An den Märkten gab es am Dienstag einen Moment der Schnappatmung, als Verbraucherpreise in den USA stärker als erwartet ausfielen", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Der hohen Konjunkturdynamik Ende vergangenen Jahres folgte ein äußerst hoher Beschäftigungsaufbau im Januar und nun noch höhere Inflationsraten. Schlagartig wackelten daraufhin die Zinssenkungsperspektiven in den USA, und die Aktienmärkte gaben nach.

Mit Blick auf die Wochenbilanz an den Aktienmärkten lautet aber Kater zufolge das Fazit: Durchatmen, an der Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte festhalten und sich über den Schwung der US-Konjunktur freuen. Umsatz- und Gewinnperspektiven der Unternehmen erschienen offenbar weiter aussichtsreich, wie die Rekordrally des Dax zeige.

Auch am japanischen Aktienmarkt steigen die Kurse weiter und stützen so die Börsen diesseits des Atlantiks zusätzlich. Der Leitindex Nikkei 225 nimmt Kurs auf sein Rekordhoch aus dem Dezember 1989.

Mit Ausnahme der noch rund laufenden Wirtschaft in den USA könnten die fundamentalen Rahmenbedingungen zwar nicht viel schlechter sein als aktuell, schrieb Kapitalmarktstratege Robomarkets. Für Deutschland und die Eurozone würden die Wachstumsaussichten reihenweise gesenkt, Japan sei jetzt auch in der Rezession angekommen und China kämpfe gegen sinkende Preise. Einen ersten Lichtblick aber gebe es im Gewerbeimmobiliensektor in den USA. Immer mehr Unternehmen holten ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Büro, Räumlichkeiten würden wieder gebraucht.

Im Dax setzten die Aktien von Rheinmetall ihre Rekordrally fort und zogen zuletzt um zwei Prozent an. Mit der am Freitag begonnen Münchner Sicherheitskonferenz bleiben Rüstungsaktien im Fokus. Die zuletzt ebenfalls stak gelaufenen Papiere von Renk und Hensoldt fielen jedoch um fast ein beziehungsweise knapp vier Prozent.

Der Euro litt unter neuen US-Preisdaten und kostete am frühen Nachmittag 1,0733 US-Dollar. In den USA waren die Erzeugerpreise zu Beginn des Jahres stärker als erwartet gestiegen. Die Erzeugerpreise beeinflussen tendenziell auch die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0743 (Mittwoch: 1,0713) Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,35 Prozent am Vortag auf 2,42 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,26 Prozent auf 125,37 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,49 Prozent auf 132,90 Punkte./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx