FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der Dax am Donnerstag so gut wie gar nicht reagiert. Der Leitindex notierte zuletzt mit plus 0,06 Prozent auf 13 245,32 Punkten. Ähnlich war das Bild im MDax : Der Index der mittelgroßen Werte notierte mit minus 0,05 Prozent auf 27 520,82 Punkten ebenfalls kaum verändert. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um 0,2 Prozent nach unten.

Die Währungshüter beließen den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Im Rahmen ihres Notkaufprogramms steckt die EZB unverändert 1,35 Billionen Euro in Staats- und Unternehmensanleihen bis mindestens Ende Juni 2021. Volkswirte schließen aber nicht aus, dass die EZB ihr Notkaufprogramm bis zum Jahresende noch einmal aufstocken könnte.

"Die EZB behält eine ruhige Hand", kommentierten die Ökonomen der Helaba die Entscheidung. Auf der nun folgenden Pressekonferenz mit Notenbankchefin Christine Lagarde erhofften sich die Marktteilnehmer nicht nur Hinweise auf weitere geldpolitische Entscheidungen, sondern auch auf die mittelfristige strategische Ausrichtung der EZB.

Im Dax setzte am Donnerstag eine Verkaufsempfehlung der UBS Covestro unter Druck. Die Papiere des Kunststoffkonzerns rutschten um 1,3 Prozent ab, hatten seit Anfang August allerdings deutlich zugelegt. Die Anteile von Continental gewannen an der Index-Spitze 2,9 Prozent. Die Berenberg Bank hatte sich optimistisch geäußert zu Autozulieferern mit Antriebsgeschäft. Insgesamt war die Stimmung im Autosektor gut.

Eine Kreise-Meldung, wonach die Euronext und die Deutsche Börse offenbar Offerten für die Borsa Italiana erwägen, ließ die Anleger des deutschen Börsenbetreibers kalt. Am Nachmittag gaben die Titel des Dax-Konzerns dann etwas nach.

Im MDax bewegten sich die Papiere von Knorr-Bremse kaum von der Stelle nach detaillierten Quartalszahlen und einer leicht optimistischeren Prognose. Die Aktien des Lkw- und Zugbremsenherstellers hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch erreicht. Sie nähmen eine Erholung des Sektors bereits vorweg und seien technisch überkauft, schrieben die Autoren des täglich erscheinenden Bernecker-Börsenbriefs.

Der Euro legte nach dem EZB-Entscheid etwas zu und kostete zuletzt 1,1848 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch auf 1,1773 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,51 Prozent am Vortag auf minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,05 Prozent auf 146,05 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,07 Prozent auf 173,46 Zähler./ajx/fba

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-Afx