FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank positiver Vorgaben der Wall Street und starker Zahlen aus dem US-Technologiesektor hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag zugelegt. Nun warten die Anleger gespannt auf die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag. Sie dürften mit darüber entscheiden, wann es mit den erhofften Leitzinssenkungen in den USA losgeht und wohin die Marktzinsen tendieren.
Der Dax näherte sich seinem Rekordhoch bis auf drei Punkte und notierte zuletzt 0,82 Prozent höher bei 16 996,67 Punkten. Auf Wochensicht deutet sich für den Leitindex damit ein zartes Plus von rund 0,2 Prozent an. Der MDax stieg am Freitag um 0,60 Prozent auf 26 058,41 Zähler. Für den EuroStoxx als Leitindex der Eurozone ging es um rund 0,8 Prozent aufwärts.
Am Vorabend hatten die Tech-Konzerne Amazon und Meta mit starken Zahlen nach US-Börsenschluss für gute Laune unter den Anlegern gesorgt. Die Amazon-Aktien kletterten im vorbörslichen US-Handel um mehr als 6 Prozent, die Meta-Papiere schnellten gar um fast 17 Prozent nach oben. Dies dürfte die Stimmung an der Nasdaq-Börse am Freitag aufhellen und zu einem weiteren Rekordhoch führen. Lediglich nach den Quartalszahlen von Apple war die erste Reaktion verhalten.
Aus Branchensicht sind Autowerte am meisten gefragt. So gehören die Titel von BMW , Mercedes-Benz , Porsche AG und Volkswagen mit Kursaufschlägen von 1,2 bis 5,0 Prozent zu den Top-Werten im Dax. Positiv dazu beigetragen haben dürfte die Nachricht, dass Mercedes-Benz im abgelaufenen Jahr im Industriegeschäft einen unerwartet hohen freien Mittelzufluss erzielt hatte.
Die Hängepartie um den geplanten Verkauf der Südostasien-Aktivitäten brachte Delivery Hero in Turbulenzen gebracht. Der Kurs des Essenslieferdienstes sackte auf ein Rekordtief. Zuletzt betrug der Abschlag mehr als 12 Prozent. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, wonach der geplante Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Südostasien an Grab Holdings wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert sei.
Die Aktien von SAP erklommen ein weiteres Rekordhoch und verteuerten sich zuletzt um 1,6 Prozent. Zuvor hatte das Analysehaus Jefferies die Titel des Softwarekonzerns zum Kauf empfohlen und das Kursziel von 135 auf 190 Euro angehoben. Analyst Charles Brennan sieht bei den Walldorfern nun eine höhere Wachstumsdynamik auf dem Niveau führender US-Konkurrenten und bei der Bewertung kurzfristig keine Obergrenze mehr.
Ein positiver Analystenkommentar der Bank Morgan Stanley verlieh der Erholung der Zalando-Titel frischen Schwung. Die in den vergangenen Monaten arg gebeutelten Papiere stiegen zuletzt um 4,2 Prozent. Analystin Miriam Josiah stufte die Aktien von "Equal-weight" auf "Overweight" hoch. Sie geht davon aus, dass der Online-Modehändler einer der größten Marktanteilsgewinner werden dürfte, sobald die hohe Inflation nachlässt.
Für die Eon-Papiere ging es um 1,1 Prozent abwärts, obwohl der Energieversorger mit seinen Jahreszahlen die eigenen Ziele und mit dem bereinigten Gewinn die Markterwartungen übertroffen hatte. UBS-Analystin Wanda Serwinowska wertete die Eckdaten neutral. Wichtiger seien der für März erwartete Geschäftsausblick auf 2024 sowie der Geschäftsplan bis 2028./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx