NEW YORK (dpa-AFX) - Signale einer weiterhin hohen Inflation haben am Freitag an den New Yorker Börsen wieder für Unsicherheit gesorgt. Weil sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene im November weniger als erwartet abschwächte, blieb die Stimmung gedämpft. Mit den Verlusten der vergangenen Tage galt aber auch schon viel als eingepreist, sodass sich die Bewegungen auf einem moderaten Niveau einpendelten. Was blieb, ist die Zurückhaltung vor dem kommenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed.
Der Dow Jones Industrial fiel zwei Stunden vor Schluss um 0,21 Prozent auf 33 710,29 Punkte, sodass er aktuell im Wochenverlauf gut zwei Prozent verloren hat. Der marktbreite S&P 500 lag aber mit 3962,03 Zählern nur knapp unter Vortagsniveau. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 dagegen schaffte es mit 0,19 Prozent ins Plus auf mit 11 659,74 Punkte. Sein Wochenminus beträgt damit aber noch fast drei Prozent.
Die am Freitag veröffentlichten Erzeugerpreise gelten als Vorbote für die Verbraucherpreise und den Zinsentscheid der Fed in der kommenden Woche. So bleibt der Druck auf die US-Notenbank mit Blick auf weitere Zinserhöhungen erst einmal hoch. Außerdem hellte sich die Stimmung der US-Verbraucher im Dezember überraschend deutlich auf. Solche Signale konjunktureller Stärke könnten der Fed Argumente liefern, dass die Wirtschaft weitere deutliche Zinserhöhungen verkraften kann.
Die Papiere von Netflix zogen um 4,8 Prozent an, nachdem die US-Bank Wells Fargo den Titeln des Streaming-Dienstes eine Empfehlung ausgesprochen hatte. Der Kurs kletterte auf das höchste Niveau seit dem zweiten diesjährigen Kurssturz im April, der nun bald ausgeglichen werden könnte. Analyst Steven Cahall positionierte sich in seiner Studie sehr optimistisch für 2023 mit einer wieder verbesserten Abonnenten-Entwicklung.
Die Aktien von Broadcom verbuchten einen Anstieg um 3,3 Prozent. Der Halbleiterkonzern meldete ein starkes Ergebnis für das vierte Geschäftsquartal und erwartet für das laufende erste Geschäftsquartal einen Umsatz, der über der Konsensschätzung liegt. Timothy Arcuri von der UBS sah darin einen Beweis für die starke Positionierung des Unternehmens im harten Wettbewerbsumfeld.
Den Spitzenrang im Nasdaq 100 erklomm aber DocuSign , hier schnellten die Aktien um 14,2 Prozent nach oben. Das auf elektronische Unterschriften spezialisierte Software-Unternehmen veröffentlichte für das dritte Geschäftsquartal einen bereinigten Gewinn je Aktie, der die durchschnittliche Analystenschätzung um fast das Vierfache übertraf.
Auf der schwachen Nasdaq-Seite fielen die Titel von Lululemon auf, die nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 13,4 Prozent absackten. Der Sport- und Yogabekleidungs-Hersteller hatte im abgelaufenen Geschäftsquartal mit seiner Profitabilität enttäuscht und auch der Ausblick auf das Schlussquartal klang im Vergleich zu den Markterwartungen nicht überzeugend./tih/mis
Quelle: dpa-Afx