NEW YORK (dpa-AFX) - Nur wenig verändert ohne klare Richtung dürften die US-Aktienmärkte den Handel am Donnerstag aufnehmen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial rund 0,1 Prozent höher bei 34 596 Punkten. Den technologielastigen und sehr schwankungsanfälligen Nasdaq 100 erwartete IG rund 0,1 Prozent im Minus.
Im Anlegerfokus steht neben den Quartalsberichten einiger US-Finanzinstitute eine Übernahmeofferte für Twitter durch Elon Musk. Der Tesla-Chef bietet 54,20 Dollar in bar je Twitter-Aktie. Das seien 54 Prozent mehr als die Papiere am 28. Januar gekostet haben - dem Tag bevor Musk begonnen hatte, in Twitter zu investieren. Erst vor wenigen Tagen hatte Musk auf einen Verwaltungsrats-Posten bei Twitter verzichtet. Die Anteilsscheine des Kurznachrichtendienstes schnellten im vorbörslichen US-Handel zunächst um mehr als 13 Prozent hoch und notierten zuletzt 6,9 Prozent im Plus auf 48,99 US-Dollar. Tesla-Aktien standen vorbörslich mit Verlusten von 2,3 Prozent hingegen unter Druck.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs konnte ihren Rekordgewinn von Anfang 2021 zum Start des neuen Jahres bei Weitem nicht wiederholen. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre im ersten Quartal ein Überschuss von 3,8 Milliarden US-Dollar und damit 43 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings schnitt das Finanzinstitut damit immer noch besser ab, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Die Goldman-Papiere legten vorbörslich um 1,2 Prozent zu.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley verdiente zu Jahresbeginn deutlich weniger. Im ersten Quartal sank der Gewinn gegenüber dem Vorjahreswert um rund 11 Prozent. Die gesamten Erträge fielen um 6 Prozent. Trotz der starken Rückgänge übertrafen die Ergebnisse die Prognosen der Analysten. Vor allem das Handelsgeschäft mit Wertpapieren entwickelte sich besser als an der Wall Street angenommen. Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Plus von 0,9 Prozent.
Die US-Bank Wells Fargo startete wegen rückläufiger Einnahmen etwa im Anleihehandel mit einem deutlichen Gewinnrückgang ins Jahr. Im ersten Quartal verdiente das Geldhaus knapp 3,7 Milliarden US-Dollar (3,4 Mrd Euro) und damit fast eine Milliarde weniger als ein Jahr zuvor. Bankchef Charlie Scharf rechnet absehbar wieder mit mehr faulen Krediten. Für die Aktien ging es im vorbörslichen US-Handel um 4,0 Prozent abwärts.
Der Finanzkonzern Citigroup ist ebenfalls mit deutlich weniger Gewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal fiel der Überschuss im Jahresvergleich um rund 46 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar (4,0 Mrd Euro). Dabei gingen die gesamten Erlöse lediglich um 2 Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar zurück. Insgesamt übertrafen die Quartalszahlen die Erwartungen. Besonders das Handelsgeschäft mit Wertpapieren zeigte sich während des Börsenabschwungs relativ stabil. Die Aktie gewann vorbörslich 1,9 Prozent.
Der US-Krankenversicherer UnitedHealth steigerte den Überschuss im ersten Quartal um rund 3 Prozent. Dabei schnitt das Unternehmen besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. UnitedHealth-Chef Andrew Witty rechnet nun für das laufende Jahr mit einem höheren Gewinn je Aktie als bisher. Die Aktien sanken im vorbörslichen US-Handel um 0,4 Prozent./edh/men
Quelle: dpa-Afx