NEW YORK (dpa-AFX) - An den New Yorker Börsen wird am Mittwoch ein einmal mehr wenig bewegter Start erwartet. Die Vorzeichen sind dabei gemischt: Der Dow Jones Industrial wurde eine Stunde vor dem Start vom Broker IG auf 34 591 Punkte taxiert und damit nur wenige Punkte im Minus. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen wurde zeitgleich mit 0,3 Prozent im Plus erwartet.
Laut dem RBC-Strategen Simon Deeley bleibt die allgemeine Risikobereitschaft der Anleger aktuell "im neutralen Bereich". Am Mittwoch stünden zunächst auch keine wirklich relevanten Wirtschaftsdaten als mögliche Kurstreiber auf der Agenda, bevor am Donnerstag viel Aufmerksamkeit auf der Entwicklung der US-Verbraucherpreise im Mai liegen dürfte. Er verwies dabei auf einen massiven Anstieg um 4,2 Prozent im Vormonat. Viel diskutiert wird unter Anlegern derzeit die Frage, wie nachhaltig dieser Preisanstieg ist - und inwiefern dies die US-Notenbank Fed mit ihrer extrem lockeren Geldpolitik unter Druck setzt.
Nachrichtlich ein Thema war vorbörslich UPS mit neuen mittelfristigen Konzernzielen. Bis zum Jahr 2023 soll der Umsatz von zuletzt 84,6 Milliarden auf bis zu 102 Milliarden US-Dollar steigen. Die Aktien des Logistikers erhielten vorbörslich aber keinen Rückenwind davon, sie bewegten sich zuletzt 0,2 Prozent tiefer. Seit dem Rekordhoch vor gut einem Monat fehlt ihnen schon der Schwung.
Merck & Co dagegen wurden zuletzt außerbörslich mit 0,6 Prozent im Plus gehandelt. Die USA haben sich in einem milliardenschweren Deal beim Pharmakonzern Zusagen für dessen Covid-19-Prüfmedikament Molnupiravir gesichert. Sofern eine Notfallzulassung erteilt wird, sollen rund 1,7 Millionen Einheiten des antiviralen Mittels geliefert werden - mit einem Gegenwert von rund 1,2 Milliarden Dollar.
Leicht mit bis zu 0,4 Prozent wurden auch die Aktien von Ölkonzernen wie ExxonMobil oder Chevron im Plus gehandelt. Für Gesprächsstoff sorgte hier, dass die Ölpreise ihren Höhenflug wieder aufgenommen haben und am Mittwoch auf mehrjährige Höchststände gestiegen sind. Als Preistreiber wurde auf die in der vergangenen Woche gesunkenen Rohölvorräte der USA verwiesen.
Größere Kursausschläge gab es vorbörslich wieder vor allem bei jenen Aktien, die bei den im Internet organisierten privaten Spekulanten im Blickfeld stehen. Neuerdings sind dies vor allem die Aktien von ContextLogic , die vorbörslich mit einem Plus von 32 Prozent an das fast 50-prozentige Vortagsplus anknüpften. Bei dem Unternehmen handelt es sich um die Muttergesellschaft der Online-Handelsplattform Wish.
Noch ausgeprägter sind derweil die jüngsten Spekulationen bei der Aktie des des Krankenversicherers Clover Health . Am Vortag waren diese schon um 85 Prozent nach oben gesprungen, nun ging es vorbörslich um 24 Prozent weiter hoch. Ein Grund für solche Ausschläge wird stets auch darin gesehen, dass die Rally professionelle Spekulanten in die Enge treibt, die bei den Aktien auf fallende Kurse gesetzt hatten./tih/fba
Quelle: dpa-Afx