NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik der US-Notenbank Fed dürfte die US-Börsen am Mittwoch zunächst in Schach halten. Erst im späten Handel wird sich Fed-Chef Jerome Powell zu Wachstum, Inflation und den Anleihekäufen äußern. Bis dahin könnten die Kurse mehr oder weniger auf der Stelle treten. Rund eine Stunde vor der Startglocke indizierte der Broker IG den Leitindex Dow leicht im Minus bei 35 512 Punkten.
Im Blick der Märkte steht vor allem das Anleihekaufprogramm der Fed, das in der Corona-Krise zur Stützung der Konjunktur aufgelegt wurde. Ökonomen erwarten, dass die Notenbank bei der Drosselung der monatlichen Käufe rascher als bisher vorgesehen vorgehen wird - trotz neuer Corona-Sorgen. Dies würde auch die Möglichkeit eröffnen, die Leitzinsen im kommenden Jahr früher als bisher erwartet zu erhöhen.
"Die zentrale Frage dabei ist, wie stark die Fed gegen die immer weiter steigende Inflation ankämpfen will", sagte Stratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Es gehe um das Tempo der Drosselung der Anleihekäufe und darum, wie oft und wann die Fed die Zinsen anhebt. "Überzieht die Fed mit ihren Maßnahmen, dürfte dies negativ vom Aktienmarkt aufgenommen werden". Sollte es andererseits an Entschlossenheit zur Bekämpfung der Teuerung fehlen, wäre auch das ein negatives Signal, da dann die Inflationsangst am Markt die Oberhand behalten würde. "Es ist und bleibt eine Gratwanderung der Fed".
Im Auge haben dürften die Börsianer vor allem die Aktien aus dem Technologiesektor, der als besonders zinsabhängig gilt. Bei steigenden Kapitalmarktzinsen halten sich Unternehmen mit Investitionen in IT tendenziell zurück. Sollte die Fed die geldpolitischen Zügel stärker anziehen als erwartet, könnten an der Technologie-Börse Nasdaq die Kurse unter Druck geraten. Vorbörslich zeigte sich der Nasdaq 100
Vorbörslich gesucht waren zur Wochenmitte die Aktien von Eli Lilly
Verkauft wurden dagegen Papiere von Domino's Pizza
Quelle: dpa-Afx