NEW YORK (dpa-AFX) - Den US-Börsen winken nach der jüngsten Konsolidierung auf hohem Niveau am Freitag leichte Gewinne. Über eine halbe Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,1 Prozent fester auf 46.419 Punkte. Nach vier Verlusttagen in Folge zeichnet sich ein Wochenminus von 0,7 Prozent ab. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 sieht IG minimal höher bei 25.106 Punkten, was nach einem wechselhaften Verlauf einem Wochengewinn von 1,3 Prozent entspräche.
Kursrückgänge sollten weiterhin als Kaufgelegenheit gesehen werden, sagte mit Aktienstratege Michael Brown von Pepperstone Group ein Marktoptimist. Er führte ein robustes Wirtschaftswachstum, steigende Unternehmensgewinne sowie die lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed ins Feld. Eine weitere Leitzinssenkung der Währungshüter um 0,25 Prozentpunkte Ende Oktober gilt an den Märkten als gesetzt. Einige Teilnehmer halten sogar eine Senkung um 0,5 Prozentpunkte für möglich.
Es gibt aber weiter auch kritische Stimmen. Der Technologiesektor, der die Erholung im marktbreiten S&P 500 von den April-Tiefs nach dem US-Zollschock anführt, sei inzwischen unkomfortabel hoch bewertet, betonte Wolf von Rotberg, Aktienstratege bei der Bank J Safra Sarasin. "Auch wenn die KI-Euphorie in letzter Zeit ungebrochen ist, würden wir davor warnen, nach einer so starken Rally und bei diesen Bewertungen dem Markt hinterherzulaufen."
Die Aktien von Qualcomm gerieten am Freitag mit einem vorbörslichen Minus von zuletzt noch 1,5 Prozent etwas unter Druck. Die chinesische Marktaufsichtsbehörde leitete eine Untersuchung der Übernahme des israelischen Branchenkollegen Autotalks durch den Halbleiterkonzern ein. Qualcomm hatte die Transaktion im Juni bekanntgegeben. Laut ihrer Mitteilung wird die Behörde prüfen, ob die Übernahme gegen das chinesische Anti-Monopolgesetz verstößt.
Der Jeanshersteller Levi Strauss konnte die Anleger nicht überzeugen. Da das angehobene Gewinnziel immer noch unter den Erwartungen liegt, büßten die Aktien 7,9 Prozent ein. Analysten zufolge enttäuschte besonders, dass das Ergebniswachstum auch wegen der US-Zölle hinter dem Umsatzanstieg zurückbleibt.
Dagegen dürften sich die Anteile von Elastic mit einem Kurssprung von gut 13 Prozent deutlich von der jüngsten Schwächephase erholen. Das Softwareunternehmen erhöhte seinen Umsatzausblick erneut und kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm über 500 Millionen Dollar an./gl/he
Quelle: dpa-Afx