NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen werden am Montag voraussichtlich moderat schwächer in den Handel starten. Dabei dürfte unter den Einzelwerten vor allem Boeing im Fokus stehen, denn in China stürzte eine 737 aus großer Höhe mit 132 Insassen ab.
Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda. Stattdessen warten Börsianer auf eine Rede des US-Notenbank-Präsidenten Jerome Powell. Die Ölpreise zogen weiter an, da sich im Ukraine-Krieg auch in der vierten Woche seit der russischen Invasion keine Lösung abzeichnet. Dennoch preisen die Märkte in den USA laut Marktanalyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda ein Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland weiterhin als fast sicher ein.
Der Broker IG taxiert den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart auf 34 660 Punkte und damit rund 0,3 Prozent tiefer. In der vergangenen Woche hatte er um fünfeinhalb Prozent zugelegt. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 wird am Montag von IG mit 0,2 Prozent im Minus bei 14 390 Punkten erwartet.
Die Aktien von Boeing gerieten angesichts eines Flugzeugabsturzes vorbörslich mit minus 6,1 Prozent unter Druck. Wie das chinesische Staatsfernsehen am Montag berichtete, passierte das Unglück in der Nähe von Wuzhou in der südchinesischen Region Guangxi. Nun will die chinesische Fluggesellschaft laut einem Pressebericht ihre 737-800-Flotte von Boeing vorerst am Boden lassen.
Die Papiere des Versicherers Alleghany sprangen indes um rund 25 Prozent nach oben, denn Berkshire Hathaway geht nach Jahren der Zurückhaltung wieder eine Milliardenübernahme an. Für 11,6 Milliarden US-Dollar (10,5 Mrd Euro) will Warren Buffetts Investmentgesellschaft Alleghany kaufen. Eine Einigung sei bereits erfolgt, hieß es von beiden Seiten.
Weiter steigende Ölpreise dürften die Aktien von ExxonMobil und Chevron wieder in den Blick der Anleger rücken. Für Preisauftrieb sorgen neue Unsicherheiten in der globalen Rohölversorgung. Am Wochenende hatten jemenitische Huthi-Rebellen verschiedene Ziele in Saudi-Arabien angegriffen, darunter Anlagen des staatlichen Ölkonzerns Aramco . Zudem ist die Lage am Ölmarkt auch wegen des Ukraine-Kriegs sehr angespannt, da Russland ein großer Förderer und Exporteur von Erdöl ist.
Umstufungen könnten etwa die Papiere von Air Products & Chemicals sowie von Blackberry bewegen. JPMorgan hob die Aktie des Industriegaseherstellers von "Neutral" auf "Overweight", was dieser ein vorbörsliches Plus von 1,8 Prozent bescherte. Die kanadische Bank RBC hob den Softwarehersteller für Sicherheitslösungen im Kommunikationsbereich von "Underperform" auf "Sector Perform". Für Blackberry ging es daraufhin zuletzt um 4,6 Prozent hoch./ck/stk
Quelle: dpa-Afx