NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den leichten Vortagesverlusten dürften die US-Börsen am Mittwoch wieder etwas zulegen. Insgesamt jedoch sollten sich die Bewegungen vor dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole in Grenzen halten, das Ende der Woche startet.

Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn zeichnete sich für den Leitindex Dow Jones Industrial beim Broker IG ein Plus von 0,2 Prozent auf 40.914 Zähler ab. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde ebenfalls 0,2 Prozent höher erwartet.

Anleger blicken gespannt auf das Treffen der Notenbanker, wo Fed-Chef Jerome Powell am Freitag das Wort ergreifen wird. Powell werde vermutlich den Erfolg der Inflationsbekämpfung hervorheben und die Märkte auf eine Zinssenkung im September vorbereiten, schrieben die Experten der Handelsplattform Etoro. "Powell ist bekannt für seine vorsichtige und zurückhaltende Rhetorik, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass er sich explizit zur genauen Höhe der Zinssenkung äußert", hieß es weiter.

Die meisten Marktteilnehmer erwarten Etoro zufolge vermutlich von Powell keine großen Ankündigungen, sondern eine Bestätigung dessen, was sie ohnehin schon wissen und einpreisen. Für die Märkte könnte dies dennoch positiv sein, da es ihnen die nötige Sicherheit gebe.

Für Impulse könnte indes bereits kurz nach Handelsbeginn eine Revision von US-Arbeitsmarktdaten sorgen. Experten gehen davon aus, dass der Stellenzuwachs in der Vergangenheit schwächer als bisher bekannt war. Sollte es zu einer kräftigen Abwärtsrevision bei der Zahl neuer Jobs kommen, könnten Spekulationen auf eine deutliche Zinssenkung der Fed im September um 0,50 Prozentpunkte zunehmen.

Im späten Handel dann wird das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der Fed veröffentlicht. Der Markt werde auch dieses auf Hinweise zu einer möglichen Zinssenkung im September abklopfen, schrieb Zinsstratege Hauke Siemßen von der Commerzbank.

An der Wall Street stehen jedoch zunächst Einzelhändler im Fokus. So hatte Macy’s den Umsatzausblick gesenkt, woraufhin die Aktien der Kaufhauskette im vorbörslichen US-Handel um 9 Prozent einknickten. Der Discounter Target hingegen hatte seinen Gewinnausblick angehoben und zudem im abgelaufenen Quartal beim Umsatz auf vergleichbarer Fläche die Markterwartung übertroffen. Damit zogen die Papiere vorbörslich um 15 Prozent an.

Die Anteilsscheine von Walmart stiegen im vorbörslichen Geschäft um gut ein Prozent. Der Einzelhandelskonzern trennte sich von seiner Beteiligung an JD.com , wie der chinesische Online-Händler mitteilte. Damit beendete Walmart eine achtjährige Partnerschaft, die in einem für chinesische Tech-Giganten schwierigen Umfeld anscheinend immer weniger Gewinn abgeworfen hat. Die Aktien von JD.com sackten vorbörslich um acht Prozent ab.

Für die Papiere der Vector Group ging es vorbörslich um fast acht Prozent auf 15,10 US-Dollar nach oben. Der japanische Tabakkonzern JT Group bietet 15 Dollar je Vector-Group-Aktie und will mit der Übernahme des Unternehmens seine Position in den USA ausbauen./la/jha/

Quelle: dpa-Afx