NEW YORK (dpa-AFX) - Nach neuen Höchstständen für den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial und den breitgefächerten S&P 500 dürften die US-Börsen am Freitag etwas schwächer starten. Zudem enttäuschte der US-Onlinehandelsgigant Amazon mit seinem Quartalsbericht. Die Daten zu den Konsumausgaben und Arbeitskosten allerdings sorgten für positive Stimmung, denn der US-Verbrauch entwickelt sich nach einem schwächeren Vormonat im Juni wieder robust. Zudem legten die Arbeitskosten im zweiten Quartal weniger deutlich zu als erwartet.
Kurz nach dem Handelsstart steht noch der Chicago PMI im Blick, der die Stimmung der Einkaufsmanager in der wichtigen Wirtschaftsregion Chicago widerspiegelt.
Der Broker IG taxierte den Dow rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsbeginn 0,2 Prozent tiefer auf 35 000 Punkte, womit sich im Wochenverlauf ein ebensolches Minus ergäbe. Noch am Donnerstag hatte der weltweit bekannteste Index bei 35 172 Zählern sein Rekordhoch getoppt. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 wird am Freitag um 1,2 Prozent auf 14 875 Punkte schwächer erwartet.
Das Hauptaugenmerk der Anleger wird wohl Amazon auf sich ziehen. Zwar profitierte der Konzern im zweiten Quartal weiter vom Trend zum Einkauf im Internet und boomenden Cloud-Diensten, doch lässt der Schwung allmählich nach. Langsameres Wachstum und höhere Investitionen kämen im zweiten Halbjahr auf den Internethändler zu, schrieb etwa JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth und kappte sein Kursziel. Vorbörslich ging es für die Aktie um knapp 7 Prozent abwärts.
Um sogar 20 Prozent sackte zugleich die Aktie von Pinterest ab. Auslöser war, dass die Foto-App die Erwartungen bei der Nutzerzahl im vergangenen Quartal verfehlte.
Procter & Gamble gewannen vor dem Handelsstart etwas mehr als ein Prozent. Der Konsumgüterkonzern legte zum Ende seines Geschäftsjahres 2020/21 noch einmal einen Schlussspurt hin, doch höhere Rohstoffkosten knabberten an der Rohertragsmarge, die im Schlussquartal zurückging.
Quartalsberichte kamen auch von den beiden Ölkonzernen Chevron und ExxonMobil , deren Papiere vorbörslich zulegten. Die Erholung der Weltwirtschaft spielte den beiden in die Karten. Exxon überraschte positiv mit seinem höher als erwartet ausgefallenen Ergebnis je Aktie und Chevron schrieb im zweiten Quartal wieder schwarze Zahlen.
Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US gewann im abgelaufenen Jahresviertel zwar viele neue Kunden hinzu und steigerte den Gewinn kräftig. Zudem hob das Management um Mike Sievert die Jahresprognosen leicht an. Die Aktie profitierte vorbörslich allerdings nicht, sondern sank um etwas mehr als ein Prozent. Allerdings hatte sie auch erst Mitte Juli bei etwas über 150 US-Dollar ein Rekordhoch erreicht./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx