NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den Gewinnen der vergangenen Handelstage treten die Anleger am Freitag an den US-Börsen auf die Bremse. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn zeichnet es sich ab, dass die wichtigsten Indizes ihrer Rally etwas Tribut zollen. Der Leitindex Dow Jones Industrial wurde vom Broker IG 0,3 Prozent tiefer bei 40.449 Zählern berechnet. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde 0,6 Prozent schwächer erwartet.

Nach dem Kurseinbruch von Anfang August zeigte sich die amerikanische Wirtschaft zuletzt widerstandsfähig. "Die jüngsten Daten, von der Inflation über Arbeitslosenanträge bis hin zu Einzelhandelsumsätzen, haben die Anleger beruhigt und die Hoffnung unterstützt, dass die weltweit größte Wirtschaft auf ein "Goldlöckchen"-Szenario zusteuert", sagte ein Marktbeobachter. Dies hieße, dass die Inflation im Griff bleibt und Zinssenkungen ermöglicht, während sich das Wachstum widerstandsfähig zeigt.

Der Dow hat weite Teile seiner Verluste vom Monatsanfang inzwischen wieder aufgeholt. Der Nasdaq 100 ist sogar wieder ungefähr da angekommen, wo er Ende Juli stand. Während der Dow in dieser Woche bislang 2,7 Prozent gewonnen hat, ist der Nasdaq 100 um mehr als fünf Prozent angezogen. Er ist mit dieser Rally auf dem Weg dazu, seine stärkste Woche in diesem Jahr zu vollenden. Einen deutlicheren Anstieg gab es für den Nasdaq-Index letztmals im Herbst 2023.

Nach dem guten Lauf an der Nasdaq konnte Applied Materials die Anleger mit den am Vorabend nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen nicht mehr entzücken. Der Kurs des Halbleiterindustrie-Ausrüsters sackte vorbörslich um drei Prozent ab. Wie es am Markt hieß, waren die Zahlen und der Ausblick auf das laufende Geschäftsquartal im Vergleich zu den Analystenerwartungen in Ordnung. Ein Kursanstieg um fünf Prozent am Vortag lasse aber darauf schließen, dass sich einige etwas mehr erhofft hatten.

Die Anteilsscheine von Biontech und dem Partner Pfizer könnten für Anleger noch einen Blick wert sein. Zumindest bei Biontech ging der Kurs vorbörslich um vier Prozent in die Knie. Der Impfstoffhersteller konnte mit einem Kombinationspräparat gegen Grippe und das Coronavirus in einer dritten Studienphase nur eines von zwei Primärzielen erreichen. Es zeigte gegen den Influenza-B-Stamm im Vergleich zu einem bereits zugelassenen Impfstoff keine gleichwertige Immunantwort./tih/men

Quelle: dpa-Afx