NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem stark ausgefallenen Arbeitsmarktbericht winken den US-Börsen am Freitag Kursgewinne und erneute Rekorde. Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,20 Prozent höher bei 34 702 Punkten und den technologielastigen Nasdaq 100 0,52 Prozent im Plus bei 14 635 Zählern. Letzterer würde damit nach dem Mittwoch erneut ein Rekordhoch markieren. Der markbreite S&P 500 hatte am Donnerstag eine Bestmarke erreicht - lediglich dem Dow fehlt aktuell noch ein kleines Stück zu erneuten Rekorden.
Die US-Wirtschaft hat im Juni mehr Jobs geschaffen als von Analysten erwartet. Zu Beginn der Corona-Krise war die Beschäftigung im Frühjahr 2020 mit Rekordtempo eingebrochen. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt. Allerdings sind immer noch viele Millionen Amerikaner ohne Job.Kurz nach dem heutigen Börsenauftakt werden zudem noch Daten zum Auftragseingang der amerikanischen Industrie im Mai veröffentlicht.
Unter den Einzelwerten stach am Freitag vorbörslich Virgin Galactic mit einem Kurssprung von fast 23 Prozent hervor. Für Euphorie sorgte die Ankündigung des britischen Milliardärs Richard Branson, mithilfe seiner Raumfahrtfirma schon am 11. Juli ins Weltall fliegen zu wollen - bleibt es dabei, würde er Amazon-Gründer Jeff Bezos neun Tage zuvorkommen. Blue Origin, die Raumfahrtfirma des reichsten Manns der Welt, hatte bereits im Mai einen bemannten Flug mit der Rakete "New Shepard" für den 20. Juli angekündigt.
Bei Johnson & Johnson reichte es nur für ein mickriges Plus von 0,4 Prozent, obwohl der Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns laut eigenen Angaben auch eine "starke und anhaltende" Immunantwort gegen die besonders ansteckende Delta-Variante (B.1.617.2) anregt. Das gehe aus Labor-Untersuchungen mit Blut von Geimpften hervor, hieß es. Eine weitere Untersuchung habe gezeigt, dass die Immunantwort mindestens acht Monate anhalte. Beim Mittel von Johnson & Johnson ist nur eine Spritze für den vollen Impfschutz nötig. Allerdings haben die Aktien sich schon zuletzt etwas von einer Kursdelle erholt - zum Ende Januar erreichten Rekordhoch bei 173,65 Dollar fehlen ihnen auf Basis des gestrigen Schlusskurses nur knapp viereinhalb Prozent.
Die Anteilsscheine von Curevac drohen nach dem gestrigen Kurrückschlag weitere Verluste von nahezu drei Prozent. Damit dürften sie auch vor dem Wochenende unter den enttäuschenden endgültigen Daten zur Wirksamkeit des eigenen Corona-Impfstoffs leiden.
Derweil zollten Krispy Kreme den deutlichen Gewinnen zu ihrem Börsendebüt Tribut: Sie büßten viereinhalb Prozent auf gut 20 US-Dollar ein. Den ersten Handelstag am Donnerstag hatten die Titel der US-Donutkette am Donnerstag bei 21 Dollar beendet - das bedeutete ein Kursplus von knapp 24 Prozent zum Ausgabepreis von 17 Dollar./gl/mis
Quelle: dpa-Afx