NEW YORK (dpa-AFX) - Zum Ende des schwierigen ersten Quartals zeichnet sich an der Wall Street am Donnerstag ein ruhiger Start ab. Rund eine Stunde vor der Startglocke taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial wenige Punkte tiefer auf 35 205 Punkte. Den Nasdaq 100 sieht IG 0,3 Prozent im Plus bei 15 118 Punkten.
Der Dow liegt nach den ersten drei Monaten des neuen Jahres momentan mit rund 3 Prozent im Minus. Nachdem er zunächst auf einen Rekordstand von 36 952 Punkten geklettert war, ging es anschließend im Zuge des russischen Einmarschs in die Ukraine bis auf 32 272 Punkte abwärts. In der jüngsten Erholung machte der Dow dann aber immerhin zwei Drittel des Rückschlags wieder wett.
Deutlich schlechter liegt der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 mit fast 8 Prozent Minus 2022 im Rennen. Die von der US-Notenbank Fed eingeleitete Zinswende bewog viele Anleger, sich gerade von ihren Tech-Lieblingen zu trennen. Aber auch der Nasdaq 100 hat seit seinem März-Tief über die Hälfte der Wegstrecke zum Rekord bei 16 764 Punkten aus dem November 2021 wieder gemacht.
Die Aktien halten sich also recht gut. Behält der Anlagestratege Peter Oppenheimer von Goldman Sachs Recht, gibt es zunächst jedoch zumindest an der Wall Street kaum noch Kurspotenzial. Sein Ziel für den marktbreiten S&P 500 bis zum Jahresende liegt mit 4700 Punkte gerade einmal 100 Punkte über dem aktuellen Niveau. Etwas mehr traut er Aktien in Europa und vor allem Asien zu. Die jüngste Erholung sei allerdings nicht irrational, betont Oppenheimer unter anderem mit Blick auf weiter negative Realzinsen und einer Aktienbewertung, die hinter der Gewinnentwicklung der Unternehmen hinterher gehinkt sei.
Unter den Einzelwerten sollten Anleger am Donnerstag vor allem AMD mit vorbörslichen Verlusten im Auge behalten. Die britische Investmentbank Barclays strich ihre Empfehlung für die Papiere des Prozessorherstellers. Er werde zwar seinem Konkurrenten Intel in den kommenden Jahren wohl weitere Marktanteile abnehmen, das Wachstum dürfte aber unter der Situation in vielen Endmärkten leiden, schrieb Analyst Blayne Curtis./ag/mis
Quelle: dpa-Afx