NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Mittwoch etwas zulegen. Weitere erfreuliche Quartalsberichte sowie kolportierte Neuigkeiten zum ChatGPT-Anbieter OpenAI dürften für gewissen Auftrieb sorgen. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf dem Programm.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Handelsstart 0,3 Prozent höher auf 44.242 Punkte. Nachdem sich der bekannteste US-Index zum Wochenstart von seinem am Freitag erreichten Tief seit Ende Juni begonnen hatte, zu erholen, war es tags zuvor dann erneut leicht abwärts gegangen. Eine unerwartete Eintrübung im Dienstleistungssektor hatte zum Abbruch des Erholungsversuchs geführt.

Der Nasdaq 100 wird zur Wochenmitte mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent auf 23.050 Punkte erwartet. Am Donnerstag noch hatte er ein Rekordhoch erreicht, bevor schwache Arbeitsmarktdaten auch den überwiegend mit Technologieaktien bestückten Nasdaq-Auswahlindex belasteten.

Im Blick stand zwar auch ein Treffen zwischen den USA und Russland, doch angesichts fehlender Neuigkeiten waren es Unternehmensberichte, die vorbörslich bewegten. Medienberichten zufolge ist der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, für Gespräche mit der russischen Führung in Moskau eingetroffen. Witkoffs Besuch kommt kurz vor Ablauf einer Frist, die Trump der Moskauer Führung für ein Ende des Angriffskriegs auf die Ukraine gesetzt hat. Der US-Präsident droht mit Sanktionen gegen Länder, die russisches Öl kaufen.

Unternehmensseitig zog die nicht börsennotierte KI-Koryphäe OpenAI besonderes Interesse auf sich. Der ChatGPT-Anbieter strebt im Fall eines möglichen Verkaufs von Anteilen offenbar einen deutlichen Anstieg seiner Bewertung an. Dabei sollen Anteile an aktuelle und ehemalige Beschäftigte auf Basis einer Unternehmensbewertung von rund 500 Milliarden US-Dollar gehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Zuletzt war von 300 Milliarden die Rede gewesen. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium, hieß es im Bericht weiter.

Im Dow sprangen vorbörslich McDonald’s um 3,8 Prozent nach oben. Der Schnellrestaurant-Betreiber überzeugte mit seinen Umsätzen und auch dem Ergebnis im zweiten Quartal. Walt Disney dagegen enttäuschte mit seinen Einnahmen im konventionellen TV- und Sportgeschäft, auch wenn sich die Geschäfte mit Themenparks und Streaming im dritten Geschäftsquartal stark entwickelt hatten. Die Aktien gaben vorbörslich um 2,3 Prozent nach.

Auch bei AMD gab es trotz durchaus positiver Neuigkeiten Enttäuschungen. So überzeugte der Chip- und Prozessorenentwickler mit laut JPMorgan "soliden Zahlen" und dem Ausblick auf das dritte Quartal. Für die KI-Grafikprozessoren der nächsten Generation (MI350-Serie) sei im zweiten Halbjahr mit starken Auslieferungszahlen zu rechnen, schrieb Analyst Harlan Sur.

Dass AMD allerdings keine klaren Aussagen dazu machte, wann der Verkauf an China wieder starten könne, beunruhigte die Anleger, denn China ist ein wichtiger Markt für den nach Nvidia größten Hersteller von KI-Prozessoren. Die Trump-Regierung hatte im April Lieferungen bestimmter Chips nach China verboten, die unter anderem vom AMD hergestellt werden, änderte jedoch im vergangenen Monat ihren Kurs. AMD büßten vor dem Börsenstart 5,6 Prozent ein.

Zu jenen, die Zahlen vorlegten, gehörten auch Uber . Der Fahrdienstvermittler überzeugte vor allem mit Aussagen zum dritten Quartal sowie mit einem neuen, 20 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm./ck/jha/

Quelle: dpa-Afx