NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem starken Wochenauftakt und moderaten Verlusten zur Wochenmitte werden die US-Börsen am Donnerstag nur wenig verändert erwartet. Die ersten Konjunkturdaten des Tages fielen gemischt aus. Zudem erreichte den Markt die Mitteilung, dass in Großbritannien die Premierministerin, Liz Truss, zurückgetreten ist. Letzteres dürften die Märkte weltweit "sicherlich wohlwollend, aber zugleich kritisch beobachten", wie Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners konstatierte.

Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent im Plus auf 30 490 Punkte. Der technologielastige Index Nasdaq 100 dürfte 0,2 Prozent schwächer bei 11 090 Zählern starten.

Zwar sanken die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend, zugleich hellte sich der von der Universität Philadelphia veröffentlichte Stimmungsindex im Oktober weniger auf als erwartet.

Auch der Immobilienmarkt gerate wegen des bislang hohen Preisniveaus und der deutlich gestiegenen Zinsen in Bedrängnis, schrieben die Experten der Helaba. Das habe sich bereits am Vortag gezeigt und die kurz nach dem Handelsauftakt erwarteten Daten zu den Eigenheimverkäufen dürften nun ebenfalls einen Rückgang aufweisen. Beim Index der Frühindikatoren, der zeitgleich zur Veröffentlichung ansteht, zeichne sich ebenfalls ein Minus ab. "Vor diesem Hintergrund könnten die Konjunktursorgen wieder größer werden" und Vertreter der Notenbank dürften wohl bei den an diesem Donnerstag anstehenden Reden auf die Notwendigkeit weiterer Zinsschritte hinweisen.

Im Fokus stehen auch einige Quartalsberichte bedeutender Konzerne. Trotz hoher Inflation und weltweiter Konjunktursorgen steigerte der Elektroautobauer Tesla seinen Quartalsgewinn kräftig. Die Erlöse allerdings blieben aber unter den Markterwartungen. Die Aktie gab vorbörslich um knapp sechs Prozent nach.

Dagegen ging es für die Papiere des Computer-Urgesteins IBM zugleich um vier Prozent hoch. Umsatz und Betriebsgewinn im dritten Quartal übertrafen die Analystenerwartungen. Zudem hob IBM die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an.

Um etwas mehr als drei Prozent legten die Anteile des Telekomriese AT&T vor dem Handelsstart zu. Nach einem besser als erwartet ausgefallenen Kundenwachstum im dritten Quartal hob AT&T seine Gewinnprognose an.

Für die Aktien des Tabakherstellers Philip Morris ging es vorbörslich um 0,6 Prozent hoch. Altria gewannen 0,3 Prozent. Philip Morris erhöhte sein Angebot für den Wettbewerber Swedish Match und bietet nun 116 statt wie bisher 106 schwedische Kronen je Aktie in bar. Das Angebot für den Hersteller rauchfreier Produkte soll aber nicht noch weiter aufgestockt werden. Mit der Übernahme sollen die Aktivitäten abseits des klassischen Tabakgeschäfts ausgebaut werden, weshalb auch eine Vereinbarung mit dem US-Tabakkonzern Altria über die US-Rechte an dem Tabakerhitzer-System IQOS für 2,7 Milliarden Dollar vor Steuern (rund 2,75 Mrd Euro) geschlossen wurde./ck/mis

Quelle: dpa-Afx