NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Erholung der US-Börsen vom Vortag lassen es die Anleger in New York am Dienstag langsamer angehen. Erste Schnäppchenjäger hätten zu Wochenbeginn wieder zugegriffen, nun aber warteten die Anleger auf den mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch, hieß es. Angesichts der hohen Inflation wird damit gerechnet, dass der Leitzins um 0,5 Prozentpunkte angehoben wird.
Den Dow Jones Industrial taxierte der Broker IG eine Dreiviertelstunde vor Börsenstart mit 33 087 Punkten knapp über dem Niveau vom Vortag, als er es spät noch in die Gewinnzone geschafft hatte. Die Erholung beim Nasdaq 100 , der zuletzt ein Tief seit mehr als einem Jahr erreicht hatte, war am Montag viel deutlicher ausgefallen. Der technologielastige Auswahlindex wird vorbörslich auch leicht im Plus gesehen.
Die Fed steht vor der größten Zinserhöhung seit 2000. Die Pläne der Fed, die Zinsen zu erhöhen und ihre Bilanz zu reduzieren, beenden Marktbeobachtern zufolge eine Ära des billigen Geldes. Laut dem UBS-Experten Mark Haefele müssen sich Anleger strategisch auf die hohe Inflation einstellen, aber noch nicht auf eine Rezession. Er hält es für wahrscheinlich, dass die Teuerung in den USA bereits ihren Höhepunkt erreicht hat.
Auf Unternehmensseite nimmt die Berichtssaison ihren Lauf unter anderem mit Zahlen von Pfizer . Die Coronavirus-Impfung und die Pille Paxlovid gegen einen schweren Verlauf der Covid-19-Krankheit sorgten für Umsatz- und Gewinnkennziffern über den Erwartungen. Dennoch bewegten sich die Papiere vorbörslich nur auf Vortagsniveau. Während die Jahresziele im Grunde bestätigt wurden, gab es laut dem JPMorgan-Experten Chris Schott wohl vereinzelt die Erwartung, dass diese deutlich angehoben werden könnten.
Verluste von 0,8 Prozent mussten vorbörslich die Aktionäre von Dupont hinnehmen. Hohe Kosten unter anderem für Rohstoffe bremsten im ersten Quartal den operativen Gewinn, auch wenn der Umsatz deutlicher anzog. Für das Gesamtjahr blickt der Chemiekonzern optimistischer auf den Umsatz, aber vorsichtiger auf die Gewinnmarge.
Schwerer enttäuscht wurden die Anleger vom Kosmetikkonzern Estee Lauder und dem Automationskonzern Rockwell , deren Kurse vorbörslich um 9,3 und 8,8 Prozent abrutschten. Belastet vom Ukraine-Krieg und erneuten Corona-Lockdowns in China wurden jeweils die bisherigen Jahresziele sowohl beim Umsatz als auch dem Gewinn gekappt./tih/jha/
Quelle: dpa-Afx