NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen haben am Dienstag nach den jüngsten Rückschlägen neuen Mut gefasst. Nach einem uneinheitlichen Handelsstart an der Wall Street und der Technologiebörse Nasdaq ging es zuletzt bei allen Indizes deutlich nach oben. Am Markt sprachen Börsianer von einem zunehmenden Vertrauen der Anleger in das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten.

Der Leitindex Dow baute sein frühes Plus aus und stieg rund zwei Stunden vor Handelsschluss um 1,01 Prozent auf 35 444,03 Punkte. Der S&P 500 gewann nach einem anfangs kaum veränderten Verlauf 0,68 Prozent auf 4514,14 Punkte. Der Nasdaq 100 , der etwas schwächer gestartet war, legte zugleich um 0,90 Prozent auf 14 702,48 Punkte zu.

Allerdings bleibt die Stimmung vor allem in der Tech-Branche weiter angeschlagen, auch wenn sich der Auswahlindex von seinem vor rund zwei Wochen erreichten Sechsmonatstief und einem Verlust von 16 Prozent seit Jahresbeginn bis zum 24. Januar wieder stabilisiert hat. Das liegt insbesondere an der im März wohl anstehenden Zinswende. Die Erwartungen der Marktteilnehmer sind wegen der hohen Inflation, was das Tempo des weiteren Straffungskurses der US-Notenbank betrifft, kräftig gestiegen. Zudem hatten Anlegerlieblinge wie der Facebook-Konzern Meta oder Paypal für herbe Ernüchterung gesorgt.

Bevor am Donnerstag die Inflationsdaten im Januar veröffentlicht werden und die Aufmerksamkeit wieder auf die Geldpolitik lenken dürften, stand eine Reihe von Geschäftsberichten im Fokus.

So überzeugte Amgen mit seinen Quartalsergebnissen, die der im vergangenen Jahr in den Dow aufgenommene Biotech-Konzern am Vorabend veröffentlicht hatte. Zudem gab er an diesem Dienstag seine langfristigen Ziele bekannt, seine Prognosen für 2022 sowie Pläne über milliardenschwere Aktienrückkäufe. Die Aktie setzte sich mit einem Plus von fast 9 Prozent nicht nur an die Spitze des Wall-Street-Index, sondern eroberte zudem den höchsten Stand seit Ende Juli 2021 zurück.

Die Anteile von Dupont zogen im S&P 100 um 6,1 Prozent hoch. Der Spezialchemiekonzern profitierte von einer weiter starken Nachfrage in wichtigen Endmärkten wie Elektronik und Wasser und konnte zudem die gestiegenen Rohstoffkosten über Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben. Für 2022 stellte Finanzchefin Lori Koch weitere Verbesserungen in Aussicht.

Um 3,4 Prozent abwärts ging es dagegen für Papiere von Pfizer . Der Pharmakonzern kehrte dank des Corona-Impfstoffs zwar wieder zurück an die Weltspitze, der Ausblick fiel aber zu unambitioniert aus.

General Motors büßten 1,9 Prozent ein. Nach Anfang des Monats veröffentlichten Quartalszahlen und einem Ausblick auf 2022 senkte die US-Bank Morgan Stanley nun ihren Daumen über der Aktie des Autobauers. Die "Overweight"-Einstufung wurde gestrichen. Das neue Anlageurteil lautet "Equal-weight". Damit erwarten die Analysten in den kommenden zwölf bis 18 Monaten nurmehr eine durchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Autowerten.

Für die Papiere von Peloton ging es nach einem Plus von rund 21 Prozent am Vortag um weitere 30 Prozent hoch. Nachdem am Montag Übernahmespekulationen die Aktien des kriselnden Fitnessgeräte-Spezialisten hochgetrieben hatten, gab Peloton nun einen Chefwechsel bekannt und will rund ein Fünftel der Arbeitsplätze streichen. Zudem wurde der Bau einer Fabrik in den USA gestoppt./ck/he

Quelle: dpa-Afx