NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street hat der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Mittwoch seine Vortagesgewinnen wieder eingebüßt. Börsianer verwiesen als Belastung auf durchwachsene US-Konjunkturdaten. So fiel am Immobilienmarkt im Oktober die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten überraschend, während die Zahl der Baugenehmigungen stärker als von Analysten erwartet stieg. Letztere seien aber sei sehr schwankungsanfällig, hieß es am Markt.
Der Dow gab um 0,44 Prozent auf 35 983,65 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,10 Prozent auf 4696,01 Punkte, nachdem er am Dienstag noch knapp an einem Rekordhoch vorbeigeschrammt war. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 aber ging es zuletzt um 0,25 Prozent auf 16 351,26 Punkte nach oben.
Unter den Einzelwerten stachen unter anderem die Aktien von Visa heraus. Sie sackten um rund sechs Prozent ab und waren damit der klare Verlierer im Dow. Der Online-Gigant Amazon will in Großbritannien künftig keine Zahlungen mehr mit Kreditkarten des Unternehmens akzeptieren. Als Grund nannte Amazon "die hohen Gebühren, die Visa für die Abwicklung verlangt". Das Kreditkartenunternehmen reagierte mit Unverständnis und kündigte an, man werde weiter an einer Lösung arbeiten, damit Kunden ihre Karten auch in Zukunft bei Amazon nutzen könnten. Die Anteilscheine von Amazon lagen fast ein Prozent im Plus.
Im S&P 500 büßten die Papiere von Target knapp fünf Prozent ein. Der Einzelhändler hatte zwar den Ausblick für den flächenbereinigten Umsatz angehoben, aber auch vor steigendem Kostendruck in der Lieferkette gewarnt.
Dagegen setzten die Aktien von Lowe's ihre Rekordjagd fort und lagen zuletzt rund zwei Prozent im Plus. Die Handelskette mit einem Schwerpunkt auf Heimwerkerartikel und Haushaltsgeräte konnte entgegen den Erwartungen den flächenbereinigten Quartalsumsatz steigern und erhöhte das Umsatzziel. Am Vortag hatte schon Konkurrent Home Depot mit seinen Geschäftszahlen überzeugt.
Unter den Technologiewerten brachen die Anteilscheine von Atea Pharmaceuticals ein und sackten auf ein Rekordtief. Zuletzt stand ein Minus von gut 23 Prozent zu Buche. Sie litten unter der Nachricht, dass der schweizerische Branchenriese Roche nach enttäuschenden Studien-Ergebnissen die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen beendet hat. Die Entscheidung kommt, nachdem Atea vor etwa einem Monat mit dem Hoffnungsträger AT-527, der sogenannten Corona-Pille, in einer Phase-II-Studie die gesteckten Ziele nicht erreicht hatte.
Die in New York gelisteten Anteilscheine von Baidu büßten fast sechs Prozent ein und zählten damit zu den schwächsten Werten im Nasdaq 100. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber hatte zwar insgesamt überraschend gute Quartalszahlen präsentiert, sieht sich aber mit einem schwächeren Anzeigengeschäft konfrontiert./la/he
Quelle: dpa-Afx