NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial ist am Mittwoch nach der Veröffentlichung der US-Notenbank-Protokolle in die Verlustzone gedreht. Noch anderthalb Stunden zuvor war es dem bekanntesten Aktienindex der USA gelungen, ein weiteres Rekordhoch zu erklimmen. Der Sprung über die Marke von 37 000 Punkten gelang allerdings noch nicht.
Zuletzt verlor der Dow 0,25 Prozent auf 36 708,35 Punkte. Der S&P 500 , der am Dienstag eine Bestmarke erreicht hatte, gab um 0,82 Prozent auf 4754,08 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 1,77 Prozent auf 15 992,20 Punkte. Am US-Rentenmarkt zogen zugleich die Renditen an und auch der US-Dollar legte zu.
Wie es seitens der US-Notenbank (Fed) hieß, könnte eine Erstarkung der Wirtschaft und eine höhere Inflation zu früheren und schnelleren Zinserhöhungen als bisher erwartet führen. Zugleich plädierten einige Entscheidungsträger auch dafür, bald darauf mit dem Abschmelzen der Bilanzsumme zu beginnen.
Die Erwartung steigender Zinsen spiegelt sich inzwischen bereits allgemein an den Börsen wider - und zwar dergestalt, dass eine verstärkte Umorientierung der Investoren weg von Wachstumswerten und hin zu Substanzwerten zu beobachten ist. Das war bereits ein wesentlicher Grund für den starken Jahresstart der Standardwerte gewesen. So hatte der Dow binnen zweier Handelstage 1,3 Prozent gewonnen, während die wachstumsträchtigen Tech-Aktien - gemessen an den Nasdaq-Indizes - per Saldo im Minus liegen.
Mit Blick auf Einzelwerte standen vor allem Analystenkommentare im Fokus. So sackten im Dow die Aktien von Salesforce weiter ab, dieses Mal um 6,5 Prozent. Adobe büßten im Nasdaq 100 zugleich 5,4 Prozent ein, nachdem UBS ihre Kaufempfehlungen für die beiden Software-Aktien gestrichen hatte.
Dagegen ging es im S&P 100 für die Anteile von Pfizer um 2,7 Prozent nach oben. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung durch Bank of America . Am Vortag war bekannt geworden, dass die US-Regierung ihre Bestellung des vielversprechenden Covid-19-Medikaments Paxlovid verdoppeln wird.
Ebenfalls um 4,1 Prozent stiegen im S&P 100 die Papiere von AT&T . Der Telekomkonzern hat im vergangenen Jahr so viele neue Mobilfunk-Vertragskunden gewonnen wie seit zehn Jahren nicht. Zudem gab er Erfolge im Neugeschäft mit Streaming-Angeboten bekannt: Nach ersten Berechnungen sei 2021 das Jahresziel von bis zu 73 Millionen weltweiten Nutzern wahrscheinlich übertroffen worden./ck/he
Quelle: dpa-Afx