NEW YORK (dpa-AFX) - Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat am Donnerstag die Anleger an der Wall Street in Atem gehalten. Der Dow Jones Industrial
Nachdem Russland eine Invasion begonnen hat, waren die Börsen am Donnerstag weltweit auf Talfahrt. Vor allem in Europa gab es einen Einbruch, die New Yorker Börsen hatten aber am Vortag im Verlauf schon Federn gelassen. Der marktbreite S&P 500
Der technologielastige Nasdaq 100
Von mehreren Seiten, darunter der Ukraine selbst und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, wurden Angriffe aus verschiedenen Richtungen gemeldet. "Die russische Invasion in der Ukraine ist eine ernste geopolitische Krise mit weitreichenden Folgen", sagte Analyst Kallum Pickering von der Bank Berenberg. Sie werde die kurzfristige Wirtschaftsleistung, insbesondere in Europa, beeinträchtigen und den globalen Anlegern einen zusätzlichen Anstoß geben, ihr Risikoengagement zu verringern.
Unternehmensspezifische Nachrichten spielten angesichts der marktbreiten Ausschläge nur die zweite Geige. Auch amerikanische Konjunkturdaten traten angesichts des Krieges in den Hintergrund. Die US-Wirtschaft war im Herbst etwas stärker gewachsen als bisher bekannt und gemessen an den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hat sich die Lage am Arbeitsmarkt auf Wochensicht stärker als erwartet verbessert.
Am Markt wird befürchtet, dass die Anstiege der Öl- und Gaspreise im Zuge der Ukraine-Krise den internationalen Inflationsdruck noch erhöhen. Anfangs wurden US-Ölaktien am Donnerstag davon nochmals gestützt, im Verlauf aber drehten sie nach ihrem guten Lauf auch ins Minus. Im Dow verloren die Aktien von Chevron
Vor allem der Finanzsektor wurde international von der zugespitzten Lage in Mitleidenschaft gezogen. Neben den allgemeinen Sorgen, welche Folgen die Spannungen und Sanktionen nach sich ziehen, litten die Branchenwerte zusätzlich unter der Spekulation, dass die Notenbanken nun ihren geldpolitischen Spielraum nochmals überdenken könnten. Bis vor einigen Tagen waren Finanzwerte noch sehr begehrt gewesen wegen der Perspektive, dass die hohe Inflation die Zinsen nach oben treiben wird.
Dies führte in New York dazu, dass die Aktien von JPMorgan
Unter den Technologiewerten dagegen erholten sich viele von ihren frühen Verlusten. So waren die Papiere von Microsoft
Die Aktien von Ebay
Besonders schwer unter Druck gerieten an der Nasdaq die Aktien des Reisebuchungs-Anbieters Booking Holding
Die in New York gehandelten Titel von Alibaba
Bei Moderna
Ins Gespräch gerieten ansonsten noch US-Rüstungskonzerne als mögliche Profiteure der Kriegslage. Eindeutig war die Reaktion der Anleger in New York unter den Branchenwerten allerdings nicht: Die Papiere von Lockheed Martin
Quelle: dpa-Afx