NEW YORK (dpa-AFX) - Die Unsicherheit der Anleger an der Wall Street und der Nasdaq ist angesichts des starken Preisauftriebs und vor den erwarteten geldpolitischen Straffungen durch die US-Notenbank (Fed) hoch. Das war am Freitag erneut zu spüren. Nach einem freundlichen Start drehten die wichtigsten Indizes in die Verlustzone. Besonders schwach zeigten sich einmal mehr die wachstumsstarken Technologiewerte.
Fieberhaft spekulieren Marktteilnehmer derzeit über womöglich raschere und deutlichere Zinsschritte, nachdem tags zuvor die höchste Inflationsrate seit gut 40 Jahren veröffentlicht wurde.
Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial büßte rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss 1,17 Prozent auf 34 829,65 Punkte ein. Das Wochenplus zum Handelsstart an diesem Tag hat sich damit aktuell in ein Wochenminus von 0,7 Prozent gewandelt.
Der den breiten Markt abdeckende Index S&P 500 gab nach einem stabilen Verlauf zuletzt um 1,45 Prozent auf 4438,85 Punkte nach. Der Technologie-Index Nasdaq 100 sackte um 2,20 Prozent auf 14 382,50 Punkte ab, was im Wochenverlauf einen Verlust von etwas mehr als 2 Prozent bedeuten würde.
Tags zuvor war für Januar überraschend ein Preisauftrieb um 7,5 Prozent veröffentlicht worden. Das Inflationsziel der Fed liegt lediglich bei zwei Prozent. Die Währungshüter haben deshalb trotz der immer noch grassierenden Corona-Pandemie eine erste Leitzinserhöhung im März signalisiert, und angesichts der aktuellen Daten wächst der Druck zu handeln. Das verdeutlichte am Donnerstag auch der Präsident der Notenbank von St. Louis, James Bullard, mit seiner Äußerung, dass er eine Leitzinsanhebung um einen vollen Prozentpunkt bis Juli befürworte.
Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende etwas dünner gesät. Der Sportartikelhersteller Under Armour verschreckte die Anleger mit seinen Geschäftszahlen. Die Aktie sackte um etwas mehr als zehn Prozent ab, der Nike -Konkurrent litt im Weihnachtsquartal unter rückläufigen Ergebnissen. Da half auch das angehobene Umsatzziel für das laufende Quartal nicht.
Die Anteile von Expedia drehten nach einem Rekordhoch von knapp 210,50 US-Dollar ins Minus und büßten 2,5 Prozent ein. Der jüngste Zwischenbericht des Online-Reiseunternehmens war allerdings stark ausgefallen: Trotz der Pandemie gelang dem Unternehmen der Sprung zurück in die Gewinnzone. Die britische Bank Barclays und ihre schweizerische Konkurrentin Credit Suisse hoben daraufhin ihre Kursziele für die Aktie an und bestätigten ihre Kaufempfehlungen. Seit Jahresbeginn steht bereits ein Kursplus von rund sieben Prozent zu Buche - der Nasdaq 100 hat im selben Zeitraum rund zwölf Prozent verloren.
Die Davita-Aktien gaben ihre Gewinne ab, hielten sich mit minus 0,1 Prozent aber recht stabil im schwachen Gesamtmarkt. Der Dialyse-Spezialist übertraf mit seinem Ergebnis- und Umsatzanstieg im vergangenen Quartal die Analystenschätzungen./ck/he
Quelle: dpa-Afx