FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank hat ihre Jahresziele für mehrere Aktienindizes etwas angehoben - "weil die Welt einfach nicht untergehen will", wie Analyst Sven Streibe in seiner Strategienote vom Mittwoch titelt.

Die globale Konjunktur verlangsame sich zwar, aber auf die Gewinne großer Unternehmen habe das Wirtschaftsumfeld nur begrenzten Einfluss. Dies habe die laufende Berichtssaison einmal mehr bewiesen, sagte der Experte. "Bei robusten Arbeitsmärkten erwarten wir, dass die relevanten Endkunden weiterhin kauffreudig bleiben."

Gleichzeitig sei trotz der diesjährigen überregionalen Kursrally noch kein echtes Anlegervertrauen in der breiten Unternehmenslandschaft angekommen, heißt es weiter. In Europa hätten die Börsen nur realisierte Gewinne honoriert, während die Bewertungen an den US-Märkte vom Boom durch Künstliche Intelligenz (KI) des dominanten Tech-Sektors profitiert hätten.

Dem Dax traut Streibe Ende 2023 mit 17 000 Punkten einen Rekord zu. Seine vorherige Zielmarke von 15 900 Punkte hatte der deutsche Leitindex mit bis zu 16 528 Punkten zeitweise schon deutlich hinter sich gelassen. Die neue Prognose impliziert für das Jahr eine Kurssteigerung um rund 22 Prozent.

Den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sieht Streibe zum Jahresende bei 4600 Punkten. Das wäre der höchste Kurs seit dem Platzen der Dotcom-Blase 2001 und ein Jahresplus von 21 Prozent. Auch hier hat die Kursentwicklung die bisherige Prognose von 4350 Punkten klar überholt.

Dem S&P 500 prognostiziert der Experte für 2023 nun einen 25-prozentigen Anstieg auf 4800 Punkte (bisher: 4500 Punkte). Höher hatte das marktbreite US-Börsenbarometer zuletzt im Januar 2022 notiert./ag/gl/he

Veröffentlichung der Original-Studie: 09.08.2023 / n.b. / MESZ Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 09.08.2023 / 08:35 / MESZ

Quelle: dpa-Afx