BERLIN (dpa-AFX) - Die Spitze der Unionsfraktion im Bundestag rechnet nach einer Entscheidung über die Zulassung des Corona-Impfstoffes noch vor Weihnachten mit einem Beginn von Schutzimpfungen. "Wenn der Impfstoff da ist und die Impfzentren auch entsprechend vorbereitet sind, gehe ich davon aus, dass in der lokalen Verantwortung auch angefangen wird zu impfen", sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) am Dienstag in Berlin vor einer virtuellen Sitzung der Unionsfraktion. "Zuwarten nach der Zulassung sollte man nicht mehr."

Die Entscheidung über den Impfbeginn und die Frage, ob auch während der Feiertage etwa in Alten- und Pflegeheimen geimpft werden solle, müssten lokale Stellen vor Ort entscheiden, sagte Brinkhaus. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt betonte, mit dem Impfen werde in den Alten- und Pflegeheimen begonnen. Die arbeiteten rund um die Uhr, auch an Weihnachten, genau wie das medizinische Personal. "Da muss man gar keinen Zweifel haben: Alles, was da menschenmöglich ist, wird auch umgesetzt. Natürlich auch an Feiertagen."

Der Corona-Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech könnte bereits vor Weihnachten auch in der EU zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will bereits am 21. Dezember ihr Gutachten über die Zulassung des Impfstoffes der Pharmaunternehmen aus den USA und Mainz vorlegen, kündigte die Behörde in Amsterdam an. Das sind acht Tage früher als geplant. Es gilt als so gut wie sicher, dass die EMA grünes Licht geben wird.

Brinkhaus sagte, die Mitteilung der EMA stimme optimistisch. Auf die Frage, ob das Zulassungsverfahren zu langsam laufe, sagte er, es sei gut, dass der Impfstoff genau geprüft werde. Man sei es der Bevölkerung schuldig, "dass der Impfstoff jetzt nicht im Schnellverfahren, sondern nach genauer Prüfung entsprechend zugelassen wird". Dobrindt betonte, mit der bevorstehenden Zulassung der Impfstoffe "ist der Ausblick da, dass wir auch wieder über Normalität im Leben reden können".

Im Bundestag wird es laut Brinkhaus an diesem Mittwoch eine sogenannte vereinbarte Debatte zum Thema Impfen geben./bk/trö/DP/eas

Quelle: dpa-Afx