BERLIN (dpa-AFX) - Verbraucher in Deutschland greifen nach Angaben der Umweltorganisation BUND wieder stärker zu Fleischersatz-Produkten etwa aus Weizenproteinen oder Soja. Während zwischen 2016 und 2018 die Privatkäufe von Fleisch- und Wurstersatz leicht gesunken waren, stiegen sie im Jahr 2019 mit rund 266 000 verkauften Tonnen auf ein Rekordhoch, wie aus dem aktuellen "Fleischatlas" des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) hervorgeht. Das entsprach einem Jahresumsatz von 273 Millionen Euro. Zum Vergleich: Mit Fleisch und Wurst wurden dem Bericht zufolge im selben Zeitraum 40,1 Milliarden Euro umgesetzt.
In "Fleischatlas" trägt die Umweltorganisation gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung regelmäßig Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel zusammen. Den aktuellen Bericht stellten Stiftung und BUND am Mittwoch in Berlin vor.
Der Blick auf die Produktionsmengen zeigt demnach, dass auch im ersten Quartal 2020 die Nachfrage nach Fleischersatz zugenommen habe. Demnach seien in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres 20 000 Tonnen produziert worden, knapp 40 Prozent mehr als im Zeitraum des Vorjahres. Die Daten stammen laut Bericht vom Bundesamt für Statistik sowie der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) aus Bonn.
"Der Markt für Fleischersatzprodukte entwickelt sich so dynamisch wie nie zuvor", schreiben die Autoren. Längst sei auch die konventionelle Fleischindustrie auf den Trend aufgesprungen. "Der Hersteller Rügenwalder Mühle machte im Juli 2020 erstmals mehr Umsatz mit veganen und vegetarischen Fleischalternativen als mit klassischem Aufschnitt oder Teewurst", heißt es weiter.
Die Herstellung von Fleischersatz-Produkten gilt als umweltfreundlicher als die von Fleisch. Allerdings ist in den vergangenen Jahren etwa auch der großflächige Anbau von Soja und ähnlichen Produkten stärker in die Kritik geraten./maa/DP/mis
Quelle: dpa-Afx