FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch erheblich unter Druck geraten. Auch andere Staatsanleihen im Euroraum gaben im Kurs nach, allerdings nicht so kräftig wie Bundeswertpapiere. Der richtungweisende Euro-Bund-Future
Marktteilnehmer begründeten die merklich schwächere Nachfrage nach als sicher geltenden Wertpapieren mit Hoffnungen auf ein Impfmittel gegen Corona. Die Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech veröffentlichten frühe Ergebnisse eines möglichen Impfstoffs, die an den Finanzmärkten positiv aufgenommen wurden. Auch amerikanische Anleihen gaben daraufhin deutlich nach.
Hinzu kamen solide Konjunkturdaten aus den USA. Der ISM-Industrieindikator stieg nach seinem Einbruch in der Corona-Krise wieder über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die Aussagekraft des Indikators aufgrund des schweren Konjunktureinbruchs in der Corona-Krise beeinträchtigt ist. Über die Stärke der konjunkturellen Erholung sage der Indikator derzeit wenig aus, kommentierten Ökonomen der Commerzbank.
Am Abend richten sich die Blicke der Anleger auf die amerikanische Geldpolitik. Die US-Notenbank Fed veröffentlicht das Protokoll zu ihrer jüngsten Zinssitzung. Bahnbrechende Neuigkeiten werden nicht erwartet. Möglicherweise wird aber klarer, welche geldpolitischen Optionen die Notenbanker noch sehen, um die US-Konjunktur in der Corona-Krise zusätzlich anzuschieben./bgf/fba
Quelle: dpa-Afx