FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Eine deutlich nachlassende Inflation und eine schrumpfende Wirtschaft in der Eurozone bestimmten das Bild. Die Teuerung in der Eurozone schwächte sich im Oktober deutlich ab. Die Jahresinflationsrate fiel von 4,3 Prozent im Vormonat auf 2,9 Prozent. Dies ist die niedrigste Rate seit Juli 2021. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet, zuletzt aber im Schnitt eine etwas höhere Rate erwartet.
Trotz der merklich schwächeren Teuerung wird das mittelfristige Inflationsziel der EZB von zwei Prozent nach wie vor überschritten. "Wir gehen davon aus, dass die EZB die Leitzinsen nicht weiter erhöhen wird", schreibt Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. "Dies gilt umso mehr, als das Wirtschaftswachstum im Euroraum zum Stillstand gekommen ist." Einen weiteren Rückgang der Inflation erwartet Weil jedoch zunächst nicht mehr. Steigende Leitzinsen stützen tendenziell eine Währung, während fallende Zinsen sie belasten.
Die Wirtschaftsleistung schrumpfte im Sommer überraschend. Im dritten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut Eurostat zum Vorquartal um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt eine Stagnation erwartet.
Der japanische Yen geriet gegenüber allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Für einen Euro etwa mussten erstmals seit 15 Jahren mehr als 160 Yen bezahlt werden. Beobachter verwiesen als Belastung auf geldpolitische Entscheidungen der japanischen Notenbank (BoJ). Händler hatten auf deutlichere Signale für einen Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik spekuliert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87366 (0,87345) britische Pfund, 160,30 (158,80) japanische Yen und 0,9607 (0,9564) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1994 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar weniger als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx