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Original-Research: SPORTTOTAL AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu SPORTTOTAL AG
Unternehmen: SPORTTOTAL AG ISIN: DE000A1EMG56
Anlass der Studie: Update Empfehlung: n.a. seit: 15.07.2020 Kursziel: n.a. Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Henrik Markmann
Finanzierungsunsicherheit überschattet operative Fortschritte SPORTTOTAL hat in den letzten Wochen trotz der erneuten Verschiebung der Veröffentlichung des Geschäftsberichts auf Mitte August erfreuliche Meldungen zu Fortschritten in den Segmenten DIGITAL, EVENT und VENUES verkündet. Auch hinsichtlich der angespannten Liquiditätslage zeichnet sich Entspannung ab. VENUES-Auftragsvolumen im unteren zweistelligen Mio.-Euro-Bereich: SPORTTOTAL hat mit der KARTEC Services SPC in Bahrain einen Vorvertrag mit einem Auftragsvolumen im unteren zweistelligen Mio.-Euro-Bereich (MONe: 12,0 Mio. Euro) unterzeichnet. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll ein neues Messe- und Kongresszentrum in Sakhir (Bahrain) errichtet werden, wofür SPORTTOTAL die technische Ausrüstung für Spezialelektronik übernimmt. Der Auftrag dürfte in Q4/20 starten und dann vollständig in FY2021 abgearbeitet werden. Wir gehen daher nur von einer kleinen Teilzahlung im laufenden Jahr (MONe: 2,0 Mio. Euro) sowie der restlichen Zahlung in 2021 aus. Insgesamt rechnen wir in 2020 mit Erlösen aus dem VENUES-Segment i.H.v. 10,0 Mio. Euro, die neben dem Projekt aus Bahrain auch aus dem Rennstreckenprojekt in Rio de Janeiro (MONe: 8,0 Mio. Euro) resultieren sollten. Porsche verlängert vorzeitig die Zusammenarbeit im EVENT-Geschäft: Bereits seit 2014 erbringt SPORTTOTAL für den Großkunden Porsche diverse Dienstleistungen rund um die Konzeption, Organisation und Durchführung zahlreicher Live-Events (u.a. Porsche Driving Experience). Diese Zusammenarbeit wurde nun im Rahmen einer Absichtserklärung bis Ende 2022 vorzeitig verlängert. Das jährliche Umsatzvolumen wird in Abhängigkeit der weiteren Entwicklung der COVID-19-Pandemie mit 15 bis 25 Mio. Euro beziffert. Wir gehen davon aus, dass durch die 'Corona-Krise' insbesondere das Q2/20 im Eventgeschäft sehr schwach verlief. Grundsätzlich dürften die Veranstaltungen mit Porsche aufgrund der Gruppengröße von in der Regel unter 20 Personen jedoch zu den Formaten gehören, die auch in 'Corona-Zeiten' am ehesten wieder durchführbar sind. Dennoch halten wir vorerst an unserer Prognose für das Porsche-Eventgeschäft mit Erlösen i.H.v. nur 11,0 Mio. Euro fest. Ebenfalls unverändert lassen wir unsere Erwartungen an den Umsatzbeitrag aus dem ADAC TOTAL 24h Rennen (MONe: 6,5 Mio. Euro), sodass wir für das EVENT-Segment insgesamt ein Umsatzniveau von 17,5 Mio. Euro erwarten. Deutliche Fortschritte im DIGITAL-Segment: Auch im bisher noch kleinsten Segment 'DIGITAL' konnte SPORTTOTAL in den letzten Wochen erfreuliche Meldungen verkünden. * Zum Saisonstart 2020/2021 startet SPORTTOTAL eine eigene Live-Streaming-App, mit der Sportvereine die Möglichkeit haben, eigene Inhalte auf der Streaming-Plattform zu präsentieren. So können die automatisch erstellten Videos der Spiele beispielsweise durch kurze Interviews oder Trainingseinheiten ergänzt werden. SPORTTOTAL möchte damit den Content der Plattform erweitern und den Vereinen eine größere Bühne zur Selbstdarstellung geben. * Mit der Gaud-Hammer Gaming Group, einem auf den Bereich eSport fokussierten Unternehmen, plant SPORTTOTAL ein College eSport-Programm in den USA zu etablieren. Die sporttotal.tv gmbh wird hierfür die Plattform-Technologie zur Verfügung stellen. Regelmäßig produzierte Inhalte sollen dann auf Twitch-, Mixer- und YouTube-Kanälen veröffentlicht werden. Die Zusammenarbeit soll ab Herbst 2020 starten und dürfte als Joint Venture stattfinden. Wenngleich das Marktpotenzial im Bereich eSport u.E. sehr groß ist, haben wir aufgrund der noch unkonkreten Rahmenbedingungen vorerst keine Umsatz- und Ergebniseffekte in unserem Bewertungsmodell berücksichtigt. * Die seit Ende März laufende Pilotphase des #DABEI-Projekts mit der Deutschen Telekom wurde erfolgreich in eine längerfristige Zusammenarbeit überführt. SPORTTOTAL wird nun für mindestens zwölf weitere Monate das Unterhaltungsangebot #DABEI auf der MagentaTV-Plattform der Deutschen Telekom präsentieren. Insgesamt soll daraus ein mittlerer einstelliger Mio.-Euro-Betrag resultieren (MONe: 6,0 Mio. Euro). Da der Großteil der notwendigen Ressourcen nach Unternehmensangaben bereits besteht, dürfte eine EBIT-Marge von rund 25% erreichbar sein. Im laufenden Jahr sollten aus dem Projekt, zusätzlich zu den Erlösen aus der Pilotphase (MONe: 1,0 Mio. Euro), nochmal 3,0 Mio. Euro anfallen. Mit weiteren 3,0 Mio. Euro rechnen wir dann in H1/21. In unserem Bewertungsmodell haben wir das #DABEI-Projekt vorerst nur für die nächsten zwölf Monate berücksichtigt. * Anfang Juli verkündete SPORTTOTAL den Abschluss der Entwicklungsarbeiten für ein eigenes Kamerasystem. Mit dieser selbstentwickelten und auf künstlicher Intelligenz basierenden Kamera löst sich das Unternehmen von der Abhängigkeit des bisherigen Lieferanten. Nach Unternehmensangaben ist mit dem neuen System auch erstmals eine nahezu latenzfreie Übertragung in Full-HD möglich. Somit ist die Kamera perspektivisch auch für Wett-Plattformen einsetzbar oder kann als White-Label-Produkt vertrieben werden. Kurzfristig dürfte das eigene Kamerasystem vor allem jedoch die Kostenbasis deutlich reduzieren. Für die Hardware des bisherigen Lieferanten Pixellot inklusive der Montage hatten wir mit rund 15.000 Euro pro Kamera gerechnet. Durch das eigene System dürften diese Kosten auf 4.500 Euro pro Kamera sinken. Darüber hinaus spart SPORTTOTAL die bisher zusätzlich angefallenen Lizenzgebühren, die wir auf jährlich 2.000 Euro pro Kamera geschätzt haben. Aufgrund der signifikant geringeren Kostenbasis dürfte sich ab 2021 auch das Rollout-Tempo wieder erhöhen, sodass wir 400 Neuinstallationen p.a. als realistisch erachten. Ab 2021 würden somit jährlich nur noch 1,8 Mio. Euro Installationskosten anfallen (vs. MONe 6,8 Mio. Euro p.a. mit dem alten System). Aktuell gehen wir davon aus, dass SPORTTOAL noch ausreichend Systeme auf Lager hat, um die Ramp-Up-Phase der Eigenproduktion zu überbrücken. Im laufenden Jahr halten wir die Installation von 100 weiteren Kamerasystemen auf dann rund 800 für realistisch. Für das DIGITAL-Segment erwarten wir neben den Erlösen des #DABEI-Projekts (4,0 Mio. Euro) noch etwa 1,8 Mio. Euro aus redaktionellen Dienstleistungen (SPORTTOTAL CONTENT MARKETING) sowie 2,7 Mio. Euro aus sporttotal.tv. Bei letzterem handelt es sich jedoch noch primär um Sponsoringgelder (u.a. Hyundai) und nicht um TKP-basierte Werbeerlöse. Insgesamt erwarten wir im DIGITAL-Bereich somit ein Umsatzniveau von 8,3 Mio. Euro. Liquiditätslage sollte sich durch Kapitalerhöhung entspannen: Durch die im März durchgeführte Kapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von 2,9 Mio. Euro hatte sich die Liquiditätslage zumindest temporär verbessert. Dennoch hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass die Liquiden Mittel in Abhängigkeit des Rollout-Tempos sowie der Weiterentwicklung der Streaming-Plattform voraussichtlich nur bis Q3/20 ausreichen würden. Die nun angekündigte Bezugsrechtskapitalerhöhung, bei der bis zu 6.324.439 neue Stückaktien zu einem Bezugspreis von 1,10 Euro je Aktie ausgegeben werden sollen, kommt daher wenig überraschend. Der maximale Bruttoemissionserlös beträgt 7,0 Mio. Euro und dürfte dem Unternehmen Ende Juli bzw. Anfang August zufließen. Den Erlös möchte SPORTTOTAL u.a. zur Finanzierung der Kameraproduktion, der EU-Expansion sowie zur Vorfinanzierung der Rennstreckenprojekte nutzen. In unserem Bewertungsmodell berücksichtigen wir die Kapitalerhöhung erst nach Abschluss der Maßnahme. Auswirkungen auf unser Bewertungsmodell: Unsere leicht angehobene Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2020 und 2021 resultieren aus der Einarbeitung des #DABEI-Projekts. Wenngleich wir eine Fortsetzung des Auftrags auch nach 2021 für realistisch halten, haben wir dies in unserer konservativen Planung vorerst nicht berücksichtigt. Aufgrund der nun geringeren Kosten für die Kamerasysteme sinken die CAPEX bis 2022 in unserem Modell auf 7,3 Mio. Euro (vs. zuvor 10,6 Mio. Euro). Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die unterproportionale Reduzierung der CAPEX auf der gestiegenen erwarteten Anzahl jährlich neu installierter Kameras beruht (MONe: durchschnittlich 400 vs. zuvor 220). Fazit: SPORTTOTAL hat in den vergangenen Wochen operative Fortschritte in allen Segmenten gezeigt, die jedoch von der Unsicherheit der weiteren Finanzierung überschattet wurden. Durch die nun angekündigte Kapitalerhöhung könnte sich das Sentiment nach erfolgreichem Abschluss der Maßnahmen wieder aufhellen. Kleiner Wermutstropfen ist die erneute Verschiebung der Geschäftsberichtsveröffentlichung, die nach unseren Kenntnissen jedoch nur aus personellen Engpässen im Finanzbereich resultiert. Ohnehin erwarten wir, dass die endgültigen Zahlen von den bereits kommunizierten vorläufigen Zahlen für FY2019 nicht signifikant abweichen. Bis zum Abschluss der Kapitalerhöhung lassen wir unser Rating allerdings ausgesetzt. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/21213.pdf
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Quelle: dpa-Afx