(neu: Details zur Kursentwicklung)

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas hat einen Käufer für die seit geraumer Zeit zum Verkauf stehende US-Marke Reebok gefunden. Das Unternehmen habe eine endgültige Vereinbarung über den Verkauf von Reebok an die Authentic Brands Group (ABG) für einen Kaufpreis von insgesamt bis zu 2,1 Milliarden Euro getroffen. Der Großteil des Kaufpreises werde bei Vollzug der Transaktion in bar gezahlt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mit.

Der Abschluss der Transaktion werde im ersten Quartal 2022 erwartet. Adidas will den Großteil des Barerlöses an seine Aktionäre ausschütten. Die im Dax notierte Aktie zog nach der Bekanntgabe der Transaktion mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 312 Euro aus dem Handel. Damit erholte sich das Papier etwas von der Korrektur nach dem am Dienstag vergangener Woche erreichten Rekordhoch von 336,25 Euro.

Die Adidas-Aktie ist seit der Corona-Pandemie bei Investoren nicht mehr so stark gefragt wie davor. Zwar konnte das Papier den starken Absturz zu Beginn der Krise inzwischen wieder abschütteln. Derzeit liegt der aber nur knapp sieben Prozent über dem Niveau von Ende Januar 2020, also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Zum Vergleich: Der Dax legte in diesem Zeitraum um etwas mehr als ein Fünftel zu.

Anders sieht die Bilanz über die vergangenen fünf Jahren aus. Hier steht eine Verdopplung auf dem Kurszettel. Damit liegt Adidas im Dax-Spitzenfeld. Seit Sommer 2011 beträgt das Kursplus sogar mehr als 500 Prozent - mehr hat in diesem Zeitraum kein Dax-Titel zugelegt.

Adidas hatte Reebok 2006 unter der Regie des damaligen Vorstandschefs und heutigen FC-Bayern-Präsidenten Herbert Hainer übernommen und dafür damals rund 3,1 Milliarden Euro bezahlt. In den 15 Jahren der Zusammenarbeit hatte die US-Marke jedoch nie den Beitrag zum Konzerngewinn leisten können, den sich die Käufer zunächst vorgestellt hatten.

Von Reebok hatte es seinerseits Klagen gegeben, Adidas entwickele die eigene Marke weiter und kümmere sich zu wenig um die Zweitmarke. Schon vor längerer Zeit hatte sich Adidas von kleineren Geschäftsteilen getrennt, die damals mitgekauft worden waren und nahm dafür rund 400 Millionen Euro ein. In den vergangenen Monaten hatte sich ein illustrer Kreis von Bietern um Reebok bemüht, die Interessen waren jedoch erst jetzt mit AGB zusammengekommen. Unter anderem soll die US-Basketball-Ikone Shaquille O' Neal unter den Bewerbern gewesen sein./dm/zb/he

Quelle: dpa-Afx