(Aussagen aus der Pressekonferenz)
FRANKFURT/ESCHBORN (dpa-AFX) - Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer will in seinem Abschiedsjahr an der Konzernspitze das Rekordergebnis von 2023 nochmals übertreffen. Die Gruppe Deutsche Börse
2023 spielten dem Börsenbetreiber neben den höheren Zinsen und Zukäufen zudem die regen Handelsaktivitäten an den Märkten sowie gute Geschäfte im Handel mit Gas- und Stromprodukten in die Karten. Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand erneut mit kräftigen Zuwächsen - auch dank der jüngst besiegelten Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp. Die einmaligen Kosten des 3,9 Milliarden Euro schweren Zukaufs werde die Deutsche Börse "bereits ab dem nächsten Jahr durch dauerhafte Synergien mehr als wettgemacht" haben, führte Weimer aus.
Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand erneut mit kräftigen Zuwächsen - auch dank der jüngst besiegelten Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp. Die einmaligen Kosten des 3,9 Milliarden Euro schweren Zukaufs werde die Deutsche Börse "bereits ab dem nächsten Jahr durch dauerhafte Synergien mehr als wettgemacht" haben, führte Weimer aus. Mit dem größten Zukauf ihrer Geschichte will die Deutsche Börse ihr Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen.
Weitere große Zukäufe plant der Vorstand im laufenden Jahr nicht, wie Finanzvorstand Gregor Pottmeyer bekräftigte: "Größere M&A-Transaktionen werden wir in dem Jahr nicht machen, weil wir uns darauf fokussieren, jetzt die Simcorp-Integration zu machen." Kleinere Zukäufe seien aber nicht ausgeschlossen. 2025 werde die Deutsche Börse voraussichtlich wieder ein bis zwei Milliarden Euro freie Mittel zur Verfügung haben. Dann werde entschieden, ob dieses Geld in Zukäufe (Mergers & Acquisitions/M&A) investiert oder über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet werde.
Im vergangenen Jahr konnte die Deutsche Börse ihre Nettoerlöse gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte ebenfalls um 17 Prozent auf etwas mehr als 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich legte der Gewinn binnen Jahresfrist um 15 Prozent auf gut 1,7 Milliarden Euro zu.
Im laufenden Jahr erwartet die Gruppe ein Wachstum der Nettoerlöse auf mehr als 5,6 Milliarden Euro und einen Anstieg des operative Gewinns auf mehr als 3,2 Milliarden Euro. Der Vorstand strebt bis einschließlich 2026 Jahr für Jahr ein zweistelliges Umsatz- und Ergebniswachstum an. Die Dividende für das 2023 soll um 20 Cent auf 3,80 Euro je Aktie erhöht werden. Anfang Januar 2024 startete der Konzern zudem das erste Aktienrückkaufprogramm seit sechs Jahren. Bis längstens 3. Mai will das Unternehmen für bis zu 300 Millionen Euro eigene Papiere zurückkaufen.
Die 2023er-Zahlen und der Ausblick auf das laufende Jahr kamen am an der Börse gut an. Der Kurs der Deutsche-Börse-Aktie legte am Donnerstagvormittag bis zu ein Prozent auf 188,25 Euro zu und näherte sich damit wieder dem im Januar erreichten Rekordhoch von etwas mehr als 190 Euro. Bis zum Nachmittag musste das Papier einen Teil der Gewinne wieder abgeben. Das Papier kletterte seit der im Herbst erhöhten Prognose und den Mittelfristzielen um rund ein Fünftel nach oben und gehörte damit zu den Gewinnern bei den deutschen Standardwerten.
Seit Weimers Amtsantritt Anfang 2018 stieg der Börsenwert des Unternehmens um mehr als 90 Prozent auf fast 36 Milliarden Euro. Damit zählt die Deutsche Börse in diesem Zeitraum zu den sechs besten der 40 Dax-Werte. Für Weimer war es die letzte Bilanz-Pressekonferenz als Deutsche-Börse-Chef. Ende Juni hatte der frühere HVB-Chef gesagt, er strebe keine weitere Amtszeit an. Weimers Vertrag läuft am 31. Dezember 2024 aus./ben/lfi/zb
Quelle: dpa-Afx