(neu: Müller, Merkel nach Bund-Länder-Beratungen, 3. Abs.)
BERLIN (dpa-AFX) - Bei den verfügbaren Corona-Impfdosen kommt Deutschland trotz vorübergehend geringerer Lieferungen der Hersteller Biontech
In dieser Woche bekommen sie demnach 842 400 Dosen bezogen auf die nun geltende Maßgabe von sechs Dosen je Ampulle. Bisher genannt worden waren 667 875 Dosen bezogen auf fünf mögliche Dosen. In der Woche ab dem 25. Januar sollen dann aber nur 485 550 Dosen kommen. In der Woche ab dem 1. Februar folgen demnach 684 450 Dosen und in den Wochen ab dem 8. Februar und ab dem 15. Februar je 742 950 Dosen. In der Woche ab 22. Februar sollen es 906 750 Dosen sein. Die Umbauten im belgischen Pfizer-Werk Puurs sollen höhere Kapazitäten schaffen.
Bund und Länder hatten die kurzfristige Information dazu kritisiert. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller mahnte mehr Berechenbarkeit bei Lieferungen an. "Das Entscheidende gerade in den ersten Wochen ist die Verlässlichkeit", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend nach Bund-Länder-Beratungen in Berlin. Auf den Lieferterminen baue das System der Einladungen in die Impfzentren auf. Laut einem gemeinsamen Beschluss ist "ein Planungshorizont von sechs Wochen erstrebenswert". Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte, es werde alles getan, um allen Bürgern bis Ende des Sommers ein Impfangebot machen zu können. Dafür komme es auch auf Planungssicherheit bei Impfstofflieferungen an.
Mit den neuen Lieferplan von Biontech gehen die Länder unterschiedlich um. In Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen müssten derzeit keine Termine für nötige Zweitimpfungen nach der ersten Dosis abgesagt werden, teilten die jeweiligen Behörden mit. In Berlin könnte die Terminvergabe jedoch gestreckt werden. In Sachsen-Anhalt sind die Landkreise und Städte für Impfungen zuständig, die Stadt Halle hat beispielsweise Zweitimpfungen gesichert.
Niedersachsen plant mit Verzögerungen bei Erstimpfungen. In Bayern wurden teils Termine zur Erstimpfung abgesagt, in Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurden manche verschoben. Weniger neue Impftermine soll es vorerst in Baden-Württemberg geben. In Bayern, Brandenburg, Sachsen, Saarland, Schleswig-Holstein und Hamburg seien zunächst keine neuen Termine zur Impfung geplant, so die jeweiligen Behörden. Brandenburg will im Lauf der Woche über den künftigen Impfumfang entscheiden. In Hamburg sei wegen schwankender Liefermengen eine sehr zurückhaltende Planung erforderlich, hieß es von der Gesundheitsbehörde./sam/dba/kr/DP/he
Quelle: dpa-Afx