BERLIN (dpa-AFX) - Bayer
Analyst James Quigley von der Investmentbank Goldman Sachs sieht in den Nachrichten keine größere Überraschung. Die Bayer-Aktien notierten am Vormittag kaum verändert.
Analystin Emily Field von der britischen Bank Barclays hatte bereits Mitte Juni in einer Studie erklärt, dass ein Erfolg dieser Studie die adressierbare Patientenpopulation angesichts der Häufigkeit von Metastasen ausweiten würde. Die Studie würde eine Datenlücke schließen, zumal einige Ärzte bereits begonnen hätten, das Medikament hier off-label zu nutzen. Damit ist gemeint, dass ein Präparat für ein anderes Krankheitsbild oder in einer anderen Dosierung verordnet wird, als die Zulassung es eigentlich vorsieht.
Auch Analyst Quigley glaubt, dass Ärzte Nubeqa bereits unter den in Aranote untersuchten Umständen einsetzen. So ist das Medikament bereits in vielen Ländern in Kombination mit einer Hormon- sowie mit einer Chemotherapie zur Behandlung von Patienten mit metastasierendem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) zugelassen. Außerdem wird das Medikament zur Behandlung von Patienten mit nicht-metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom mit einem hohen Risiko für die Entstehung von Metastasen (Hochrisiko-nmCRPC) eingesetzt.
Vor diesem Hintergrund hält der Goldman-Experte das zusätzliche Potenzial von Nubeqa, das bereits stark wachse, für begrenzt. Der Umsatz des Medikaments war 2023 stark auf fast 900 Millionen Euro gewachsen, womit es für Bayer mittlerweile auf Platz vier der Pharma-Umsatzbringer steht.
Mit neuen Mitteln wie Nubeqa will Bayer wegbrechende Umsätze mit den Milliarden-Kassenschlagern Xarelto, einem Blutgerinnungshemmer, sowie Eylea, einem Augenmedikament, zumindest teilweise auffangen.
Langfristig setzt Pharmachef Stefan Oelrich auf Schub unter anderem durch Gen- und Zelltherapien. Diese Bereiche hatte Bayer in den vergangenen Jahren mit zahlreichen kleineren Übernahmen gestärkt. Für große Deals fehlt angesichts der Belastungen durch die milliardenteuren US-Rechtsstreitigkeiten rund um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat das Geld./mis/mne/jha/
Quelle: dpa-Afx