LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Immobilienverwalter Corestate Capital
Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten gut an. Die Corestate-Aktie legte zwischenzeitlich rund 3,8 Prozent zu und kletterten damit auf das höchste Niveau seit fünf Wochen. Zuletzt lag sie noch 0,85 Prozent im Plus. Im laufenden Jahr haben die Papiere rund die Hälfte an Wert eingebüßt.
Seine ursprüngliche Prognose für das laufende Jahr hatte Corestate wegen der hohen Unsicherheiten durch die Pandemie im Frühjahr zurückgezogen. Doch mittlerweile sei der weitere Geschäftsverlauf wieder deutlich besser vorhersehbar, hieß es. Der neue Ausblick berücksichtige derzeit absehbare negative Einflüsse der Covid-19-Pandemie. Jedoch seien die Auswirkungen eventueller behördlicher Maßnahmen, vor allem ein weiterer Shutdown, nicht komplett einschätzbar, verdeutlichte das Unternehmen.
Bereits in der zweiten Jahreshälfte erwartet Corestate Capital deutliche Ergebnissteigerungen. Für 2021 geht das Unternehmen von einem deutlichen Marktwachstum und wieder steigenden Erlösen aus. Laut Mitteilung verfügte Corestate Capital Ende August über liquide Mittel in Höhe von rund 63 Millionen Euro.
Konzernchef Lars Schnidrig zeigte sich überzeugt, dass das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen werde. Er betonte allerdings auch, dass Corestate Capital "wahrscheinlich die schwierigste Marktphase" hinter sich habe und die Veränderungen im Kundenverhalten deutlich länger anhalten dürften.
Aufgrund des kurzfristigen Rückgangs der Profitabilität habe für den Konzern die deutliche Reduzierung der Nettoverschuldung oberste Priorität. "Wir rechnen hier bis Jahresende mit ersten Ergebnissen", sagte Schnidrig. Er verwies auf ein in die Wege geleitetes umfassendes operatives Effizienzprogramm, das bereits Ende des vierten Quartals seine Wirkung entfalten werde. Corestate Capital werde sich weiter auf den Ausbau seines institutionellen und nachhaltigen Geschäfts konzentrieren, bekräftigte der Vorstandschef.
Im ersten Halbjahr hatten die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bei Corestate Capital auf die Bilanz gedrückt. Die Erlöse waren im Jahresvergleich um rund ein Fünftel auf 95,6 Millionen Euro zurückgegangen, das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte um mehr als 60 Prozent auf 25,9 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Konzerngewinn von 11,4 Millionen Euro, nach 47,8 Millionen Euro im Vorjahr. 2019 hatte Corestate 303 Millionen Euro umgesetzt und dabei einen operativen Gewinn (Ebitda) von 175 Millionen Euro erzielt.
Insgesamt verwaltet Corestate den Angaben zufolge mittlerweile ein Fondsvermögen von über 28 Milliarden Euro. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und verfügt über 42 weitere Büros unter anderem in Frankfurt, London, Paris, Madrid, Zürich und Amsterdam. Corestate beschäftigt rund 800 Mitarbeiter. /eas/mne/fba
Quelle: dpa-Afx