LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Eine starke Nachfrage aus der Bau- und Autoindustrie sowie nach Elektronik und Medizinprodukten liefert dem Kunststoffkonzern Covestro
"Das einzige Thema ist natürlich, dass in der Region rund um Louisiana der eine oder andere Industrieteilnehmer sitzt, der ähnliche Produkte herstellt." Das mache die Situation für die Kunden nicht besser, das Thema Kundenzufriedenheit komme auf, "weil wir heute schon komplett ausverkauft sind. Wir können uns im Moment vor Aufträgen nicht retten." Dabei handele es sich nicht etwa um Panikkäufe oder lediglich Käufe, um die Lager aufzufüllen. Hinter den Aufträgen stecke ein echter Bedarf.
Covestro hatte im Juli die Jahresprognose für den operativen Gewinn angehoben und stellt nun einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro in Aussicht. Für das dritte Quartal kalkuliert Steilemann seitdem mit 760 bis 860 Millionen Euro. Das Unternehmen will die Quartalszahlen am 8. November veröffentlichen.
Derweil steht der Chemiekonzern Covestro vor einem Stellenabbau. Im Rahmen des Konzernumbaus überprüfe man die weltweiten Aktivitäten daraufhin, ob sie zur Strategie passten und zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen, sagte ein Firmensprecher am Freitag. "In diesem Zusammenhang wird es auch zu personellen Anpassungen kommen." Doppelstrukturen sollen abgeschafft und Abläufe vereinfacht werden. Ersten Schätzwerten zufolge geht es um bis zu 1700 Stellen weltweit und mehr als 900 in Deutschland, die bis Ende 2023 abgebaut werden sollen. Die Zahlen seien aber "absolut nicht in Stein gemeißelt", so der Sprecher. Zuvor hatten die "Rheinische Post" und der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Unterdessen baut Steilemann den Dax-Konzern um. Dabei werden seit Juli die sieben operativen Einheiten in zwei Geschäftsbereiche zusammengefasst. Im Zuge dieser Neuaufstellung wurden dem Unternehmenschef zufolge seit mehr als einem Jahr Ideen zusammengetragen, welche Strukturen und Tätigkeiten eventuell nicht mehr notwendig seien oder etwa durch die Digitalisierung effizienter gestaltet werden könnten. Wenn alle Vorschläge vollständig umgesetzt würden, käme man auf die genannte Zahl von theoretisch 1700 Stellen, davon gut 900 in Deutschland, die abgebaut werden könnten, erklärte Steilemann. Derzeit hat Covestro weltweit auf Vollzeitbasis etwa 18 000 Beschäftigte, davon 7600 in Deutschland.
Es handele sich erst einmal nur um Ideen, die schrittweise auf ihre Praktikabilität und Realisierbarkeit hin überprüft würden, betonte der Covestro-Chef. Erst danach lasse ich sagen, wie viele Stellen gegebenenfalls wegfallen werden und was ein Arbeitsplatzabbau kosten würde. "Für alles andere ist es viel zu früh." Der Manager verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2025. Diese Vereinbarung hatte Covestro 2018 getroffen, als in einem damals schwierigen Marktumfeld ein Programm zur Streichung von 900 Stellen aufgelegt worden war. Aktuell sind laut Covestro Gespräche über eine Verlängerung der Vereinbarung bis 2028 geplant.
Das heutige Covestro-Geschäft gehörte früher zu Bayer
Quelle: dpa-Afx