FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank
Die Deutsche-Bank-Aktie legte im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate um mehr als drei Prozent zu und baute ihre bisherigen Jahresgewinne aus. Das Papier steuert damit auf einen weiteren Höchststand seit Sommer 2015 zu.
Im zweiten Quartal entfiel auf die Aktionäre der Bank ein Überschuss von fast 1,5 Milliarden Euro und damit deutlich mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Ein Jahr zuvor hatte der lange krisengebeutelte Dax-Konzern
Jetzt gelang dem Geldhaus dank höherer Erträge, gesunkener Kosten und weniger Risikovorsorge für Kreditausfälle im zweiten Quartal eine Rendite auf das materielle Eigenkapital von 10,1 Prozent. Im ersten Halbjahr lag sie sogar bei 11 Prozent und damit über der Marke von 10 Prozent, die Sewing im laufenden Jahr übertreffen will. Analysten glaubten bisher nicht an dieses Ziel und hatten zuletzt im Schnitt nur eine Rendite von 9 Prozent auf dem Zettel.
Im ersten Halbjahr verdiente die Deutsche Bank unter dem Strich knapp 3,3 Milliarden Euro und damit fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Vor Steuern waren es 5,3 Milliarden Euro. Das war mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und etwa so viel wie im gesamten Jahr 2024.
So steigerte die Bank ihre Erträge trotz der gesunkenen Zinsen im ersten Halbjahr um sechs Prozent auf 16,3 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. Für das Gesamtjahr hat sich Sewing 32 Milliarden Euro vorgenommen und sieht dieses Ziel nun in Reichweite. Auch hier gingen Analysten bislang von weniger aus.
Zu der positiven Entwicklung trugen alle Geschäftsbereiche bei: Sowohl die Unternehmensbank als auch die Investmentbank, die Privatkundenbank und die Fondstochter DWS
Rechnet man Sonderposten wie die Rückstellungen im Postbank-Streit heraus, hielt die Deutsche Bank ihre Kosten im ersten Halbjahr mit 10,1 Milliarden Euro nahezu stabil. Dabei zehrten die gesamten Kosten konzernweit nur noch 62,3 Prozent der Erträge auf.
Damit sieht Sewing sein Ziel in Reichweite, diese Quote im laufenden Jahr auf weniger als 65 Prozent zu drücken. Zum Vergleich: In den Jahren 2023 und 2024 hatte die Deutsche Bank für jeden Euro Ertrag noch mehr als 75 Cent aufwenden müssen.
Jetzt will die Bank noch mehr Geld für den Rückkauf eigener Aktien ausgeben. Sie habe bei der Aufsichtsbehörde einen weiteren Aktienrückkauf für das laufende Jahr beantragt. Wenn er genehmigt wird, könnten die Dividenden und Aktienrückkäufe die bislang für 2025 erwartete Gesamtsumme von 2,1 Milliarden Euro übersteigen./stw/als/zb/mis
Quelle: dpa-Afx