STADE/KARLSRUHE (dpa-AFX) - Der Energieversorger EnBW
LNG spiele bei der Brennstoff-Diversifizierung für die Energieerzeugung eine zentrale Rolle. "Wir haben uns deshalb ganz gezielt für Stade als Importterminal entschieden. Das Projekt verfügt technisch, genehmigungsseitig und kommerziell über einen hohen Reifegrad", sagte Georg Stamatelopoulos, EnBW-Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur. Als Pluspunkte nannte er die kurze Anschlussdistanz an das deutsche Gastransportnetz sowie das "Null-Emissions-Konzept".
LNG wird mit minus 162 Grad tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, "regasifiziert" und dann in die Netze eingegeben. Da in Stade für die Erwärmung des LNG die Prozessabwärme des nahegelegenen Industrie- und Chemieparks genutzt werden soll, setze das Termin während des Betriebs kein CO2 frei.
EnBw ist der erste Großkunde für Stade. HEH sprach von einem "starken Ankerkunden". Neben der beabsichtigen Gasbezugsmenge würden auch Gespräche über eine "darüberhinausgehende Zusammenarbeit" geführt. Details dazu wollte eine Unternehmenssprecherin aber nicht nennen.
Neben Stade sind auch in Wilhelmshaven und Brunsbüttel LNG-Terminals geplant. Beide Standorte wurden von der Bundesregierung explizit bestätigt. Gesellschafter des Stader Hanseatic Energy Hub sind der Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys (Belgien), die Partners Group (Schweiz) und die Buss-Gruppe aus Hamburg. HEH plant, die Genehmigungsunterlagen für das LNG-Terminal und den Hafen vor Ostern 2022 einzureichen.
Bei Maximalauslastung könnten laut HEH rund zehn Prozent des deutschen Gasbedarfs über Stade abdeckt werden. Für das Projekt unmittelbar an der Elbe auf dem Gelände des Chemiekonzerns Dow Chemical sind 800 Millionen Euro an Investitionen geplant. Hinzu kommen etwa 150 bis 200 Millionen Euro für öffentliche Hafenanlagen. Derzeit bezieht Deutschland Flüssigerdgas von anderen europäischen Terminals./hr/DP/eas
Quelle: dpa-Afx