ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Eon
Das Kerngeschäft von Eon trug über 80 Prozent zum operativen Ergebnis der Monate Juli bis September bei. Nach einem Verlust von 99 Millionen Euro im Vorjahr kam der darin enthaltene Geschäftsbereich Kundenlösungen nun mit einem Zuwachs von 150 Prozent wieder in die schwarzen Zahlen. Höhere Absatzmengen sowie Kosteneinsparungen in Großbritannien wirkten sich positiv aus. Den größten Anteil im Kerngeschäft hat das Segment Energienetze, wobei hier das Ergebnis mit sechs Prozent leicht rückläufig war.
Auch das Geschäft, das Eon nicht zum Kerngeschäft zählt, legte deutlich von 57 auf 143 Millionen Euro zu. Das lässt sich im Wesentlichen auf PreussenElektra zurückführen. Eon profitiert hier beispielsweise von zurück erhaltenen Aufwendungen für den Erwerb von nuklearen Rest-Strommengen. Der Gesamteffekt der Kompensationszahlungen im Zusammenhang mit dem Atomausstieg beläuft sich in diesem Jahr auf 600 Millionen Euro.
Der Umsatz stieg im dritten Quartal konzernweit um 17 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss folgt im Wesentlichen dem bereinigten operativen Ergebnis und profitiert auch von einer niedrigeren Steuerquote: Unter dem Strich blieb für Eon mit 424 Millionen Euro mehr als drei Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Und damit rund ein Drittel mehr als die Analysten im Vorhinein erwartet hatten. Barclays-Analyst Peter Crampton nannte die Quartalsergebnisse "solide".
Auf Sicht für die ersten neun Monate bewegt sich Eon mit einem Überschuss von 2,2 Milliarden Euro bereits jetzt am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr. Die Anleger konnte das allerdings nicht nachhaltig überzeugen. Nachdem die Aktie zu Handelsbeginn im Plus war, verlor sie etwas und pendelt nun rund um die elf Euro.
Damit bleibt die weitere Kursentwicklung unklar. Auf Jahressicht haben die Papiere zwar über 20 Prozent zugelegt. Seit Ende August schwächelten die Papiere aber etwas, genau wie die des zweiten großen Versorgers RWE
Am 23. November will der Eon einen Kapitalmarkttag abhalten. Dann will der seit April amtierende Konzernchef Leonhard Birnbaum die künftige Strategie vorstellen. Analysten erwarten, dass die Geschäfte in den Segmenten Netze und Kundenlösungen sowie digitale Initiativen dann vertieft behandelt werden. Zudem sind wohl der Finanzrahmen für mindestens drei Jahre, einschließlich der Erweiterung des Prognosezeitraums bis 2024, zu erwarten./lew/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx