PLANEGG (dpa-AFX) - Der Biosimilar-Hersteller Formycon
Das Papier verlor am Vormittag 40 Prozent auf 29,90 Euro. So tief stand der Kurs zuletzt im Herbst 2020. Im Januar 2023 war die Aktie auf ihrem Rekordhoch sogar mehr als 94 Euro wert. Hintergrund für die Probleme sei ein schwieriges Preisumfeld in den USA für sogenannte Biosimilar-Produkte, schrieb Analyst Alistair Campbell von der kanadischen Bank RBC. Die Abschreibungen insgesamt stehen laut einer Schätzung von Campbell für einen Wertverlust der Aktie von rund 6,20 Euro. Im Tief verlor der Kurs jedoch am Montag über 22 Euro.
Biosimilars sind Nachahmerpräparate für bereits am Markt befindliche Biopharmazeutika. Insbesondere beim Wirkstoff FYB202 wögen die Probleme schwer, schrieb Campbell. Bei FYB202 handelt es sich um ein Biosimilar zum Schuppenflechtemittel Stelara von Johnson & Johnson
Auch beim Kandidaten FYB201 gibt es derzeit Gespräche der US-Lizenzinhaberin mit dem Partner Sandoz
Die fortgeschrittene Phase-III-Studie zum Kandidaten FYB206 beendet Formycon. Nach positiven Rückmeldungen der US-Gesundheitsbehörde FDA geht der Vorstand davon aus, dass er auch ohne Fortführen der Studie eine Zulassung in den USA erreichen kann.
Die therapeutische Vergleichbarkeit mit dem Referenzmittel, dem Krebsmedikament Keytruda von Merck & Co
Die wesentlichen Prognosekennzahlen 2024 seien zwar wohl nicht von den Anpassungen betroffen, teilte Formycon mit. Die Abschreibungen für FYB202 und FYB201 belasten aber voraussichtlich den Nettogewinn. Es sei weiterhin das Ziel, beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie beim Finanzmittelzufluss aus dem operativen Geschäft (operativer Cashflow) mittelfristig profitabel zu werden./men/ngu/tih
Quelle: dpa-Afx