PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat seinen Landsleuten einen Zeitplan für Corona-Impfungen zugesagt. "Bis Ende des Sommers werden wir in Frankreich allen erwachsenen Franzosen, die dies möchten, einen Impfstoff vorgeschlagen haben." Das sagte der 43-Jährige am Dienstagabend im Sender TF1 nach einem Treffen mit Impfstoffunternehmen und Vertretern der Mitte-Regierung. Er reagierte damit auch auf Kritik, dass es Verzögerungen bei den Impfungen gibt.
Der Staatschef machte auch deutlich, dass Impfstoffe ab Ende Februar oder Anfang März an vier Standorten im Land hergestellt werden sollen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Menschen ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, es starben nach Behördenangaben bereits über 77 000 Menschen.
Zuvor hatte die oberste Gesundheitsbehörde des Landes empfohlen, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca
Der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca unterscheide sich auch in seinen Lagerungsbedingungen von anderen verfügbaren Impfstoffen. Das sollte den Impfweg vereinfachen, so die Gesundheitsbehörde. Ein großer Vorteil bei Astrazeneca ist, dass man den Impfstoff bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad lagern kann. Daher sei empfohlen, dass auch geschulte Apothekerinnen und Apotheker oder Hebammen eine Impfung durchführen könnten. Wer aber etwa an Vorerkrankungen leide, solle die Impfung vorher mit seinem Arzt besprechen.
In Großbritannien wird das Präparat, das Astrazeneca mit der Universität Oxford entwickelt hat, seit Anfang Januar großflächig eingesetzt. Auch in Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Mittel - aber nur für Erwachsene unter 65 Jahren. Zuvor hatte die EU-Arzneimittelbehörde EMA die europaweite Zulassung des Impfstoffs empfohlen - und zwar für Erwachsene ab 18 Jahren ohne eine Altersbegrenzung./nau/DP/he
Quelle: dpa-Afx