STÜHLINGEN (dpa-AFX) - Der Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto senkt wegen zunehmender Konkurrenz und einer schwachen Nachfrage erneut die Prognosen für 2024. Bis zum Jahresende rechne der Vorstand nicht mehr mit Nachholeffekten und auch die erwartete Stabilisierung der Immobilienbranche in China sei bisher ausgeblieben, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Montag in Stühlingen mit. Eine enttäuschende Entwicklung im dritten Quartal dürfte sich im Oktober fortgesetzt haben. Der Aktienkurs sackte daraufhin in einem stabilen Markt deutlich ab.

Zur Mittagszeit brach die Sto-Aktie als größter Verlierer im Nebenwerte-Index um 8,4 Prozent auf 109,00 Euro ein und fiel damit auf ein Jahrestief, zeitweise fiel die Aktie auf das tiefste Niveau seit November 2020. 2024 ist der Börsenwert von Sto bereits um mehr als ein Fünftel gesunken. Seit drei Jahren beläuft sich das Minus auf rund 50 Prozent.

Der Umsatz von Sto dürfte 2024 auf 1,6 Milliarden Euro zurückgehen nach 1,72 Milliarden im Vorjahr. Bislang stand nur ein Schwund auf 1,66 Milliarden auf dem Zettel. Trotz Kostensenkungen dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nun bei 50 bis 68 Millionen Euro liegen statt wie bislang prognostiziert bei 62 bis 82 Millionen Euro. 2023 hatte Sto hier noch 126,5 Millionen Euro gemeldet. Der Dämmstoff- und Farbenhersteller hatte seine Jahresprognosen bereits im Juli gesenkt und damals auch die Mittelfristziele komplett kassiert.

Sto bekommt noch immer die schwache Baukonjunktur zu spüren. Neben der Immobilienkrise in China machen sich auch Einschränkungen bei der öffentlichen Förderung für energetische Maßnahmen in Italien und Frankreich bemerkbar. Allgemein entwickle sich das Marktvolumen für maßgebliche Produktsegmente in wichtigen Kernmärkten negativ. Dazu komme ein weiterhin hohes Preisniveau in der Beschaffung.

In der Folge liege das Konzernergebnis im dritten Quartal deutlich unter dem Vorjahreswert. Im ersten Halbjahr war der auf die Aktionäre entfallende Gewinn bereits um rund die Hälfte auf 20,4 Millionen Euro eingebrochen. Die vollständigen Zahlen zum abgelaufenen Quartal will der Vorstand an diesem Dienstag vorlegen./ngu/niw/jsl/stk

Quelle: dpa-Afx