HOLZMINDEN (dpa-AFX) - Gute Geschäfte rund um Haustiernahrung sowie Produkte für Hygiene und das Kochen daheim haben Symrise
Symrise steigerte den Umsatz in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich laut einer Mitteilung vom Mittwoch um 3,5 Prozent auf knapp 950 Millionen Euro und damit deutlich stärker, als es Analysten im Mittel erwartet hatten. Dabei bremsten allerdings Währungseffekte stark: Aus eigener Kraft erzielte der MDax
Das ist auf den ersten Blick deutlich mehr als die 5 bis 7 Prozent organisches Wachstum, die Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram weiterhin für das Gesamtjahr anpeilt. Allerdings muss dabei ein Sondereffekt berücksichtigt werden, da sich einige Erlöse vom Schlussquartal 2020 ins neue Jahr hinein verschoben hatten. Grund war eine Cyberattacke auf den Konzern. Dadurch wurde die Produktion vorübergehend lahmgelegt. Doch selbst diesen Effekt ausgeklammert, hätte das Wachstum aus eigener Kraft im ersten Quartal wohl über dem Zielbereich für 2021 gelegen, sagte ein Sprecher auf Nachfrage.
Rund lief es für Symrise vor allem im Nutrition-Geschäft mit Zusätzen für Heimtiernahrung sowie mit Probiotika etwa für Joghurthersteller. Die beiden anderen Sparten Flavor und Scent & Care hinkten hier beim Wachstum etwas hinterher.
So waren zwar Flavor-Zusätze für würzige Speisen sowie für Getränke gefragt, das Geschäft mit Kunden aus der Süßwarenindustrie wuchs den Angaben zufolge aber nur moderat. Das Segment Scent & Care rund um Duftstoffe, Parfümerie-Anwendungen und kosmetischen Wirkstoffe profitierte von der Nachfrage der Menschen nach Mundpflegeprodukten sowie einer Erholung der Parfüm-Nachfrage, die während der Corona-Krise eingebrochen war. So verkaufen die Kosmetikkonzerne gerade an Flughäfen die hochpreisigen Duftwässer.
Analystin Celine Pannuti von der Bank JPMorgan schrieb in einer ersten Reaktion von einem starken Jahresauftakt. Allerdings dürfte das Wachstum im zweiten Jahresviertel - auch wegen vergleichsweise hoher Vorjahreswerte - nachlassen. Zudem werde sich erst in den kommenden Monaten zeigen, wie stark die anziehenden Rohstoffkosten sich auf die Gewinnmargen auswirken werden.
Zur Gewinnentwicklung wird sich Symrise erst wieder bei der Vorlage der Halbjahreszahlen äußern. Entsprechend gab es an diesem Mittwoch auch keine Neuigkeiten zum Ziel für den operativen Gewinn im laufenden Jahr. Im März ging Symrise trotz steigender Rohstoffkosten davon aus, 2021 eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 21 Prozent erzielen zu können.
Investoren scheinen nach dem zuletzt guten Lauf der Aktien jedenfalls erst einmal abzuwarten. Der Kurs fiel am Vormittag um gut ein Prozent auf 108,80 Euro. Nach einem zwischenzeitlichen Rückschlag und einer Erholung im März und April kosten die Aktien damit wieder in etwa so viel wie Ende 2020.
Rückschläge im langfristig intakten Aufwärtstrend gab es in den letzten Jahren indes immer wieder einmal. Langfristig bleibt Symrise aber eine Erfolgsgeschichte am Kapitalmarkt, wenngleich noch ein wenig fehlt bis zum Rekordhoch von 121 Euro vom vergangenen Oktober. Seit dem Börsengang Ende 2006 hat sich der Wert der Papiere immer noch mehr als versechsfacht./mis/ngu/jha/
Quelle: dpa-Afx