MÜNCHEN (dpa-AFX) - Telefonica Deutschland (O2)
Seit Jahreswechsel summiert sich das Kursplus damit wieder auf fast zehn Prozent. Die Aktie hatte bis Anfang Mai deutlich zugelegt, dann aber Gewinne abgegeben. Aktionäre mit einer Haltedauer von zwölf Monaten haben im Depot gut sechs Prozent weniger, auf Zwei-Jahres-Sicht hat die Telefonica-Deutschland-Aktie aber zehn Prozent gewonnen.
Nach Abzug von Kündigungen kamen bei der Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns
Für Telefonica Deutschland läuft es seit Monaten rund. Im abgeschlossenen Quartal steigerte der Konzern abermals gegenüber dem Vorjahreszeitraum den Umsatz. Der Erlös stieg um 4,4 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro und fiel damit etwas besser aus als von Fachleuten gedacht. Der werthaltigere Erlös mit eigenen Dienstleistungen stieg dabei um 4,3 Prozent. An diesem Umsatz verdienen Telekomunternehmen tatsächlich etwas, während Verkäufe von Mobilfunkgeräten wie Smartphones als margenarm gelten.
Nicht ganz erfüllen konnte Telefonica Deutschland allerdings die Erwartungen an die Gewinnkennziffern. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) kletterte zwar um 2,7 Prozent auf 646 Millionen Euro. Und unter dem Strich verdiente der Konzern mit 53 Millionen Euro fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Dabei handele es sich um einen "rein technischen Effekt in der Buchhaltung" durch die Auflösung einer Rückstellung, erklärte Haas in einer Telefonkonferenz. Analysten hatten sich im Schnitt bei den Gewinnkennziffern aber mehr erhofft.
Für das Gesamtjahr präzisierte Haas die Ziele. So soll sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda) nun das obere Ende eines Wachstums im niedrigen einstelligen Prozentbereich geschafft werden. Auf Rückfrage erläuterte Haas, dass dies ein Plus von mindestens zwei Prozent bedeute. Eine deutlichere Anhebung der Prognose wagte er aber nicht: Im zweiten Halbjahr des Vorjahres hatten Sondereffekte die Bilanz positiv beeinflusst, sodass das Wachstum zwischen Juli und Dezember dieses Jahres nicht so stark ausfallen werde wie ein Jahr zuvor.
Allerdings hofft Haas auf mehr Schub durch die Preiserhöhung seit April. So müssen Neukunden etwas tiefer in die Taschen greifen, erhalten dafür aber auch mehr Datenvolumen. Die Strategie werde positiv angenommen und führe zu einem Plus beim durchschnittlichen Umsatz pro Person, sagte Haas. Mittlerweile deckt Telefonica Deutschland nach eigenen Angaben 90 Prozent der Bevölkerung hierzulande mit 5G ab, bis spätestens Ende 2025 sollen es dann 99 Prozent sein./ngu/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx