PARIS (dpa-AFX) - Der französische Medienkonzern Vivendi
Im Vergleich zu 2019 hat sich das Wachstum damit aber deutlich verlangsamt. Die Corona-Krise wirkte sich bei dem Medienkonzern vor allem im Werbe- und Anzeigengeschäft negativ aus. Das zeigte sich vor allem im zweiten Quartal, als die Erlöse um knapp acht Prozent einbrachen und sich erst wieder in der zweiten Jahreshälfte erholten.
Der Nettogewinn fiel 2020 insgesamt zwar um neun Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Der Unterschied ergibt sich aber nur dadurch, dass der Konzern 2019 eine Steuergutschrift erhalten hatte. Bereinigt um diesen Effekt wäre der Überschuss gestiegen. Vivendi will seinen Aktionären für das abgelaufene Jahr wie bereits im Vorjahr eine Dividende von 60 Cent je Aktie zahlen. Einen Ausblick auf 2021 gab der Vorstand nicht.
An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Die zuletzt gut gelaufene Aktie knickte am Donnerstagvormittag um bis zu vier Prozent auf 28 Euro ein und rückte damit weiter von ihrem Mitte Februar erreichten Mehrjahreshoch ab. Zu dem Zeitpunkt war das Papier bis auf 32 Euro gestiegen, nachdem der Konzern die Börsenpläne für seine Musiksparte UMG konkretisiert hatte.
Demnach sollen bis zu 60 Prozent des Labels, das unter anderem Musiker wie Bad Bunny, Lady Gaga, Rihanna, The Beatles und The Weeknd im Katalog hat, bis Ende des Jahres an die Aktionäre des Konzerns verteilt werden. Vivendi hat bereits seit einiger Zeit Investoren bei UMG an Bord.
So verdoppelte ein vom chinesischen Konzern Tencent
Händler begründeten die Kursverluste nach der Zahlen-Veröffentlichung mit noch einigen offenen Fragen rund um den Börsengang von UMG. So seien zum Beispiel noch Bewertungs- und Steuerfragen offen. Solange diese noch nicht geklärt sind, dürften sich Anleger gerade nach der jüngsten Rally zurückhalten. So stufte Barclays-Experte Julien Roch das Papier auf "Equal-Weight" ab, obwohl er das Kursziel leicht auf 31 Euro erhöhte./ngu/zb/jha/
Quelle: dpa-Afx