PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihren Aufwärtstrend am Donnerstag überwiegend fortgesetzt. Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank Fed vom Vorabend bestätigen laut Marktbeobachtern die Investoren in ihrer Risikobereitschaft. Lediglich die britischen Standardwerte tendierten trotz leichter Hoffnung auf einen Brexit-Handelspakt mehrheitlich im Minus. Hier belastete das steigende britische Pfund, durch das Exporte potenziell verteuert werden.
Der EuroStoxx 50
Die US-Notenbank (Fed) setzt ihre Krisenpolitik angesichts der weiter schwelenden Corona-Pandemie fort. Die Leitzinsen bleiben in der Nähe der Nulllinie, während weiterhin jeden Monat dreistellige Milliardenbeträge in die amerikanische Wirtschaft gepumpt werden. Die Fed werde all ihre Instrumente nutzen, um die Wirtschaft in dieser "herausfordernden Zeit" zu stützen, hieß es.
Während aktuell die Corona-Infektionszahlen und mit ihnen die Zahl der Toten weiter rapide steigt, werden die Märkte gleichzeitig auch durch die Hoffnung auf einen schnellen Erfolg der Corona-Impfungen angetrieben. Denn damit verbunden ist auch die Aussicht auf einen schnellen Wiederaufschwung der Wirtschaft. Dass in den USA nach langem Ringen von Republikanern und Demokraten ein weiteres Corona-Hilfspaket kurz bevorsteht, sorgt ebenfalls an den Märkten für Auftrieb.
Im Streit über einen Brexit-Handelspakt macht das Europaparlament Druck. Spätestens am Sonntag müsse ein Deal stehen, dann sei man bereit, zur Ratifizierung eine Sondersitzung Ende Dezember anzusetzen, forderte die Parlamentsspitze am Donnerstag. Der britische Staatsminister Michael Gove sagte, die Chancen für ein Freihandelsabkommen stünden derzeit bei weniger als 50 Prozent.
Auf Unternehmensseite waren in Europa vor allem Aktien aus dem Handelssektor sowie Technologiewerte gefragt, Telekommunikationsaktien wurden dagegen am meisten gemieden.
Unter den Einzelwerten erreichten die Papiere des Chipindustrieausrüsters ASML
Die Rio-Tinto-Papiere stiegen um 1,0 Prozent, damit hießen die Anleger den Chefwechsel beim Bergbaukonzern willkommen. Nach dem Debakel um die Sprengung zweier heiliger Stätten australischer Ureinwohner soll der derzeitige Finanzvorstand Jakob Stausholm mit dem Jahreswechsel zum Vorstandschef aufsteigen.
Die Aussicht auf eine Anhebung der Dividende lockte die Anleger in die Aktien des britischen Werbekonzerns WPP
Quelle: dpa-Afx