NEW YORK (dpa-AFX) - Im Spannungsfeld zwischen positiven Konjunktursignalen und Sorgen vor schnelleren geldpolitischen Straffungen haben sich die US-Börsen am Freitag nur wenig bewegt. Die US-Wirtschaft schuf im Dezember zwar wesentlich weniger Arbeitsplätze als erwartet, die weiter rückläufige Arbeitslosenquote erreichte aber wieder das Vorkrisenniveau.
Im frühen Handel hielt sich der Dow Jones Industrial recht stabil mit minus 0,15 Prozent auf 36 183,40 Punkte. Nach den beiden vorangegangenen Tagen mit teils herben Verlusten liegt der bekannteste Wall-Street-Index in der ersten Handelswoche des Jahres damit leicht im Minus.
Der S&P 500 sank am Freitag um 0,47 Prozent auf 4674,06 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,06 Prozent auf 15 597,80 Punkte abwärts. Er verlor per saldo in der ersten Handelswoche damit bislang 4,4 Prozent. Anleger in Technologiewerten sorgen sich, dass steigende Zinsen den Schwung in der Wachstumsbranche ausbremsen könnten.
Der offizielle Jobbericht war nach den sehr starken Daten des privaten Dienstleisters ADP vom Mittwoch mit großem Interesse erwartet worden. Er fiel zwar mit Blick auf den Stellenaufbau erneut schwächer aus als prognostiziert, doch "vor dem Hintergrund der auf 3,9 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen Lohnsteigerungen dürfte sich die US-Notenbank in der beschlossenen, schnelleren Gangart bei der Rückführung der Anleihekäufe aber bestätigt sehen", kommentierte Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba.
Unternehmensseitig zogen die Aktien von T-Mobile US die Blicke auf sich, denn sie waren Schlusslicht im S&P 100. Die Tochter der Deutschen Telekom zog in den USA im vierten Quartal zwar erneut viele Kunden an, sie rechnet jedoch 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung des zuletzt starken Zulaufs an Neukunden.
Aufmerksamkeit zogen zudem die schwankungsanfälligen und bei spekulativen Privatanlegern besonders beliebten Gamestop -Papiere auf sich. Der Videospiele-Händler will einem Bericht zufolge in das boomende Geschäft mit digitaler Kunst einsteigen. Im "Wall Street Journal" hieß es, das Unternehmen wolle einen Handelsplatz für Kunstwerke mit digitalen Echtheitszertifikaten aufbauen, sogenannten "Non-Fungible Token" (NFT). Die Aktien gewannen 9,0 Prozent.
Einer der noch stärker nachgefragten Favoriten unter den Nebenwerten war allerdings der Anteilschein der Absci Corporation , der ein Drittel an Wert gewann. Eine Forschungskooperation des Biotech-Unternehmens mit dem großen Pharmakonzern Merck & Co. gab Auftrieb. Merck stiegen zugleich um 1,3 Prozent.
Um 20,5 Prozent ging es für die Aktien des Medienunternehmens Discovery angesichts einer Kaufempfehlung der Bank of America nach oben.
Auch die Papiere der Kaffeehauskette Starbucks , des Einzelhändlers Kohl's und des Bekleidungsunternehmens Abercrombie Fitch wurden von Analystenkommentaren bewegt. Starbucks fielen um 1,8 Prozent, Kohl's sackten um 3,1 Prozent ab und Abercrombie um 4,2 Prozent. Bei Starbucks gab die kanadische Bank RBC ihre Kaufempfehlung auf und senkte das Papier auf "Sector Perform", weil Chancen und Risiken mittlerweile ausgewogen seien. Kohl's wird von der UBS nun zum Verkauf empfohlen und Abercrombie zudem auf "Neutral" abgestuft./ck/he
Quelle: dpa-Afx