NEW YORK (dpa-AFX) - Die Stimmung an der New Yorker Wall Street hat sich nach dem starken Jahresauftakt etwas eingetrübt. Details aus dem Notenbank-Protokoll hatten bereits für einen schwachen Handelsschluss am Mittwoch gesorgt. An diesem Donnerstag gab der Dow Jones Industrial weiter nach. Er verlor im frühen Handel zuletzt 0,35 Prozent auf 36 279,41 Punkte.
Dem S&P 500 gelang nach einem schwächeren Handelsstart der Dreh ins Plus. Er behauptete sich zuletzt mit plus 0,10 Prozent auf 4705,24 Zähler. Und auch die technologielastigen Nasdaq-Börsen, die ohnehin schon schwach in das neue Jahr 2022 gestartet waren, schüttelten ihre Auftaktverluste ab und legten zu. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,50 Prozent auf 15 849,88 Punkte vor.
Starke Auftragseingangsdaten aus der Industrie und wenn auch etwas schwächer als erwartete, aber immer noch starke ISM-Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungsgewerbe sorgten für eine gewisse Zurückhaltung unter den Anlegern. Denn: Wachstumszweifel seien nach diesen Daten "nicht angebracht", kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba. Zwar forcierten sie die Erwartungen an bald steigende Zinsen in den USA nicht zusätzlich, allerdings seien "diese bereits deutlich ausgeprägt".
Dass die Zinsen bald angehoben werden, daran hatte die US-Notenbank (Fed) in ihren am Vortag veröffentlichten Minutes keinen Zweifel gelassen. Darüber hinaus hatten sich einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses dafür ausgesprochen, auch schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen. Das habe die Märkte insofern überrascht, da die Fed-Protokolle eine recht aggressive geldpolitische Sicht der Notenbanker offenbart hätten, urteilte Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank.
Unternehmensseitig standen im Dow die Aktien von Walgreens im Blick, die nach vorgelegten Zahlen für das erste Geschäftsquartal und angehobenen Jahreszielen 1,4 Prozent verloren. Die Drogerie- und Apothekenkette startete dank Corona-Impfungen und -Tests mit überraschend starken Zuwächsen in das neue Geschäftsjahr.
Tesla gaben zudem weiter nach. Die Anteile des E-Autoherstellers, die Anfang des Jahres noch etwas mehr als 1200 US-Dollar pro Stück gekostet hatten, büßten 2,0 Prozent ein und nähern sich zusehends der 1000-Dollar-Marke.
Branchenkollege Rivian sackten um knapp 8 Prozent ab, nachdem sie zuvor auf ein Rekordtief bei 75,13 Dollar gefallen waren. Der tags zuvor bekannt gewordene E-Transporter-Deal von Amazon mit dem Autobauer Stellantis - eine erste Lieferung soll es bereits 2023 geben - belastete unvermindert.
Auf Erholungskurs dagegen gingen die Meta -Papiere. Die Aktien der Facebook-Mutter gewannen 4,2 Prozent.
Für Bed Bath & Beyond ging es zeitweise um 20 Prozent nach oben, zuletzt stand ein Plus von 8,5 Prozent zu Buche. Dabei war der Quartalsbericht des Einzelhändlers wegen Lieferengpässen eher durchwachsen ausgefallen und der Ausblick auf das vierte Quartal hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Positiv wurde allerdings die Marge im dritten Geschäftsjahresviertel hervorgehoben./ck/he
Quelle: dpa-Afx