NEW YORK (dpa-AFX) - Nach neuen Inflationsdaten haben die US-Börsen am Mittwoch ihre jüngste Erholung fortgesetzt. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent. Das ist die höchste Inflationsrate seit dem Jahr 1982, sie wurde von Analysten jedoch erwartet. Der Druck auf die US-Notenbank nehme nun zunächst etwas ab, in den Kursen seien potenzielle Maßnahmen der Währungshüter bereits eingearbeitet, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann in der ersten Stunde nach der Eröffnung 0,50 Prozent auf 36 436 Punkte. Der marktbreite S&P 500 rückte um 0,70 Prozent auf 4746 Punkte vor. Für den technologielastigen Nasdaq 100 - am Montag noch auf dem tiefsten Stand seit Mitte Oktober - ging die Erholungsrally mit einem Zuwachs von 0,99 Prozent auf 16 001 Zähler weiter.
Am US-Anleihemarkt sank derweil die Rendite auf zehnjährige Papiere wieder Richtung 1,7 Prozent. Auch das sorgte für Erleichterung. Stratege Marko Kolanovic von der Investmentbank JPMorgan sieht aber selbst in steigenden Zinserwartungen und Kapitalmarktrenditen keine wirkliche Belastung für Aktien. Sie sprächen vielmehr für Umschichtungen aus Wachstumstiteln in werthaltige Papiere.
Am Vortag hatte US-Notenbankchef Jerome Powell bereits die Märkte beruhigt, und die Wirtschaftsstärke der Vereinigten Staaten herausgestrichen. Wegen der starken Konjunktur und der hohen Inflationsrate hatte er für die Zeit ab März eine Erhöhung des Leitzinses signalisiert.
Unter den Einzelwerten stehen zur Wochenmitte die Aktien von Biogen mit einem Kurseinbruch von 9,5 Prozent im Fokus. Die öffentliche US-Krankenversicherung will die Übernahme der immensen Kosten für das Alzheimer-Medikament Aduhelm von Biogen stark begrenzen. Die Papiere des Pharmakonzerns Eli Lilly , der ein laut Investoren noch vielversprechenderes Alzheimer-Mittel entwickelt, sanken um 4,3 Prozent.
Die Aktien von Meta notierten 0,3 Prozent höher und zeigten sich damit unbeeindruckt von einer negativen Gerichtsentscheidung. Die Wettbewerbsklage, mit der die US-Regierung den Facebook-Betreiber zerschlagen will, ist im zweiten Anlauf von einem Gericht in Washington angenommen worden. Richter James Boasberg sah bei der nachgebesserten Klage den Vorwurf unfairen Wettbewerbs nun viel besser begründet und wies auch Facebooks Forderung zurück, die Klage abzuweisen.
Im Dow waren die Titel von Microsoft vorne mit plus 2,5 Prozent. Es folgten mit plus 2,2 Prozent die Anteile von Boeing , die am Vortag mit kräftigem Gewinn bereits der Tagessieger waren. Hinten im Leitindex lagen am Mittwoch die Anteile des Pharmakonzerns Johnson & Johnson mit minus 1,6 Prozent./ajx/he
Quelle: dpa-Afx